Säcklein füll‘ Dich!
oder: Ohne die richtigen Kartoffelsorten sind in Türmen, Tonnen und Säcken keine üppigen Ernten zu erwarten.
„Es war einmal“, so fangen Märchen meistens an und so auch das, welches ich heute erzählen möchte.
Es handelt von exorbitanten Kartoffelernten, die manche Märchenerzähler:innen heute versprechen, wenn man nur ein paar Knollen auf den Boden hoch aufragender Gefäße legen und sie während ihres Wachstums stetig mit Erde bedecken würde, bis diese bis an den oberen Rand mit Erde gefüllt sind.
Nach dem Ende des Kartoffelpflanzenwachstums soll dann das Gefäß voller Kartoffelknollen sein…
…so lautet die Botschaft des Märchens „Säcklein füll‘ Dich!“ (wie oben auf dem täuschend echten Bild zu sehen); aber es bleibt nur ein Märchen, wenn man nicht die richtigen Kartoffelsorten verwendet…
Welche ganz speziellen Kartoffeln man braucht, um in Kartoffeltürmen anständig Kartoffeln ernten zu können, darüber handelt der heutige Beitrag.
Das Märchen von märchenhaften Kartoffelernten in Kartoffeltürmen
Das ursprüngliche Märchen, das aus Südamerika stammt, lautete so:
Es war einmal eine gütige Göttin, die sagte zu einer armen Frau, die keinen Acker hatte:“Ich sehe, wie Du Dich jeden Tag verzweifelt abmühst, um Deine Familie zu ernähren; das tut mir weh.
Damit Du Dich und Deine Familie jeden Tag satt und glücklich machen kannst, will ich Dir zwei Dinge schenken: Alles, was Du tun musst, ist ein winziges Plätzchen zu finden, so groß, dass Du darauf zusammen mit Deinem Mann stehen kannst.
Das erste Geschenk ist dieses Wissen: Stecke ein paar mannshohe Stangen im Kreis um Deinen Mann und Dich in die Erde, verbinde sie unten eine Elle hoch mit einem Reisiggeflecht und fülle Erdboden und Abfälle hinein, die Du in der Nähe Deiner Hütte findest; dann lege Dich schlafen.
Am nächsten Morgen wirst Du drei ganz besondere Kartoffeln vor Deiner Hütte finden; diese sind das zweite Geschenk, das ich Dir machen werde und das Dich von allen Sorgen befreien wird.
Was weiter zu tun ist, wissen die Märchenerzähler:innen dann wieder ausführlich zu erzählen…
Drücke die Kartoffeln in die Erde Deines Reisiggeflechts und bedecke sie ein wenig mit dem Erdgemisch. Immer wenn die Blätter der Kartoffeln aus der Erde herausgewachsen sind, flechte mehr Zweige in die Stangen, so dass Du mehr Erde hineinfüllen kannst. Bedecke die Blätter der Kartoffeln dann nahezu ganz unter einer neuen Erdschicht und fahre damit so lange fort, bis der Behälter aus Stangen und Reisig bis oben hin mit Erde gefüllt ist.
Nun lass die Kartoffeln in Ruhe wachsen. Nach drei Monden wird das Kraut der Kartoffeln absterben. Wenn Du Dich nun noch einen Mond geduldest, dann wird die Erde in Deinem Behälter vollständig in Kartoffeln verwandelt sein und Du wirst das Jahr über keinen Hunger mehr leiden müssen; aber eines merke Dir gut: Bewahre eine Handvoll der Kartoffeln für das kommende Jahr auf; denn nur von diesen Kartoffeln wirst Du so reich ernten können!“
Die arme Frau tat wie ihr geheißen und sie wurde tatsächlich reich belohnt: Ihr Leben lang musste sie nicht mehr hungern und auch ihre Kinder und Kindeskinder nicht…
…und wenn sie nicht gestorben sind, dann ernten sie noch heute reichlich Kartoffeln in ihrem Kartoffelturm…
Ja, so enden Märchen zumeist…
Das Ende vom Märchen
…aber dieses Märchen endete anders…
…es endete, als die moderne Landwirtschaft mit ihren Helfershelfern kam, mit den Düngemittelproduzenten, den Pestizidherstellern, den Pflanzenzüchtern, den Landmaschinenkonstrukteuren und ihren Regierungen.
Zusammen sorgten sie dafür, dass auf riesengroßen Äckern gewaltige Kartoffelmengen produziert wurden.
Diese „Modernisierer“ erschufen selbst Kartoffeln, Kartoffeln, die hohe Düngergaben in viel Stärke verwandelten, die eine glatte Schale, flache Augen und gelbes Fleisch besaßen, Kartoffeln, die die gesamte Menschheit einfach lieben musste.
Wer musste da noch an Märchen, Wunder und Göttinnengaben glauben und Kartoffeln in Tonnen oder Säcke pflanzen?
Damit die gewaltigen Kartoffelmengen auch leicht und mit Hilfe weniger Menschen und weniger großer Kartoffelroder geerntet werden konnten, mussten die modernen Kartoffelsorten außerdem eine besondere Eigenschaft besitzen: Alle Knollen mussten dicht beisammen im gehäufelten Damm, an sehr kurzen Stolonen wachsen (Stolone sind die unterirdischen „Stängel“, an denen sich die Kartoffelknollen bilden).
Die modernen Kartoffelzüchter schafften es, den besten Kartoffelsorten auch diese Eigenschaft anzuerziehen, wie Herr Klapp und Herr Schubart in den „Voruntersuchungen über die Knollenlage einiger Kartoffelsorten“ 1929 berichten:
Ihr fragt Euch, was das mit dem Märchen zu tun hat?
Wartet ab und lest noch ein kleines Stückchen weiter…
Ab 1934 wurde dann von den deutschen Regierungen der Verkauf von Kartoffelsorten untersagt, die nicht die eben genannten Eigenschaften, wie z. B. den dicht gedrängten Knollenansatz an kurzen Solonen, besaßen; es sollten nur noch die absolut Besten, die mit „landeskulturellem Wert“, angebaut werden – in gewaltigen Mengen, versteht sich, um die angeblich ständig wachsende Menschheit zu ernähren.
…und bald gab es in den reich gewordenen Industrieländern keine armen, hungernden Menschen mehr, die noch mühsam Kartoffeln in Kartoffeltürmen – oder -säcken ziehen mussten; niemand brauchte die Kartoffeln der Göttin mehr – und niemand war traurig, als auch ihre Kartoffeln von den Regierungen keine Zulassung mehr erhielten – und somit zusammen mit dem Märchen aus dem Alltag der Menschen verschwanden…
Hier wäre also das Märchen wirklich zuende gewesen…
Das Märchen, frisch aufgetischt
…wenn sich nicht ein Gartenfräulein, das nur einen kleinen Garten ihr Eigen nannte, an das alte Märchen erinnert und die Anleitung für sagenhaften Kartoffelreichtum auf kleinster Fläche in bunten Blogs und gut gemachten Videos wieder aufgefrischt hätte; auch oberflächliche, von Werbeanzeigen lebende Webseiten, die sich gern als „Garten-Journale“ tarnen, unterstützten sie dabei.
Statt des aufwändigen Turms aus Reisiggeflecht empfahlen sie zeitgemäße Materialien wie Reissäcke, Autoreifen oder Drahtgeflecht; denn das Prinzip des senkrechten Kartoffelanbaus auf kleiner Fläche, wie ihn die Göttin einst gelehrt hatte, lässt sich auch mit diesen verwirklichen.
Es war ihnen jedoch ein entscheidender Teil des Märchens entgangen (oder sie hielten ihn nicht für entscheidend): Dass die gute Göttin der armen Frau nicht nur Wissen sondern auch drei besondere Kartoffeln für diese Art des Anbaus geschenkt hatte.
Die Halb-Wissenden meinten: „Für den Anbau von Kartoffeln im Kartoffelturm brauchst du keine besonderen Sorten“, Kartoffel sei gleich Kartoffel, dachten sie, wussten sie doch nichts (mehr) von der früheren Kartoffelvielfalt, unter denen sich auch zahlreiche Sorten befanden, die hervorragende Ernten in Kartoffeltürmen erbrachten…
Bald hatten die Botschafter von Pflanzsack und Kartoffelturm aufgrund ihres werbewirksamen Auftretens zahlreiche Follower, die ebenfalls keinen eigenen Acker, sondern nur einen Kleingarten oder gar nur einen Balkon oder eine winzige Terrasse bewirtschafteten, und sich über diese wunderbare Möglichkeit einer reichen Kartoffelernte auf kleinster Fläche riesig freuten.
Wenn Märchen Märchen bleiben
Einer dieser Begeisterten war der gute Gärtner Gerd; auch er plante im letzten Jahr, seine begrenzte Anbaufläche nach oben zu erweitern und sackweise Kartoffeln zu ernten. Kaum hatte er jedoch seinen Plan bekannt gemacht, als ihm Gärtner Achim in die Parade fuhr und ein Klagelied anstimmte: „Egal in welcher Form ich das machte, das Ergebnis war immer zu 100% gleich. Ganz unten, wo ich die Kartoffeln legte, erntete ich ein paar Knollen und darüber war nur unsinnig Erde aufgeschichtet, hat Arbeit gemacht und nichts gebracht. Nicht eine allereinzigste Kartoffel wuchs eine oder mehrere „Etagen“ über der Unteren.“
Gärtner Achim hatte sogar ein paar verschiedene Kartoffelsorten ausprobiert; aber niemals war ihm Erfolg beschieden gewesen…
Auch andere Gärtner:innen machten aus ihrer Enttäuschung über mickrige Ernten in Kartoffeltürmen keinen Hehl: Der Kleine Horrorgarten, Von & Zu Grün, Henrys Mulchgarten, Pflanzenspaß, Filz und Garten oder Natur zum Wohlfühlen veröffentlichten Berichte über Säcke und Türme, die sie im Schweiße ihres Angesichts errichtet, wochenlang mit Erde befüllt und die ihnen ihre Mühe nicht vergolten hatten.
Dabei hätten sie es wissen können; denn schon im Jahre 1819 hatte Carl W. E. Putsche über eine enttäuschende Erfahrung bei einem ähnlichen Kartoffelanbauprojekt berichtet, mit dem ihm eine ähnliche Steigerung der Kartoffelernte verheißen worden war.
In seinem berühmten Buch „Versuch einer Monographie der Kartoffel“ erzählt er auf S. 94 von einer angeblich wunderbaren Kartoffelvermehrung, die er erleben würde, wenn er die Triebe der Kartoffelstauden immer wieder auf die Erde legen und mit Erde bedecken würde, bis die Pflanzen anfangen zu blühen.
Sein Resümee von damals:
Nun, bekommt Ihr langsam eine Ahnung, wo das Problem liegt, wenn in Euren Kartoffeltürmen keine wunderbare Kartoffelvermehrung stattfindet?
Des Märchens wahrer Kern
Die meisten Menschen tun nach einigen erfolglosen Versuchen, Massen von Kartoffeln in Türmen, Tonnen oder Säcken zu ernten, die Sache als Märchen ab. Manche Menschen glauben aber, dass Märchen, Sagen und Legenden einen wahren Kern enthalten und auf einer Tatsache beruhen, die tat-sächlich stattgefunden hat. Nur im Laufe der Zeit wird diese Tatsache mächtig ausgeschmückt (damit es eine Geschichte wird); manche Tatsachen gehen dabei verloren, andere werden hinzugefügt. Der Kern, aus dem sich die Geschichte entwickelt hat, bleibt jedoch fast immer erhalten (ansonsten wäre es eine andere Geschichte).
Ich denke, Ihr wisst jetzt schon, dass es besondere Kartoffelsorten braucht, damit in Kartoffeltonnen und -türmen reichlich Kartoffeln wachsen können; aber die meisten Menschen wissen das eben nicht. Da die meisten Erzähler:innen des Märchens „Säcklein Füll‘ Dich!“ das anscheinend auch nicht wissen und dies somit ihren Zuhörer:innen auch nicht erzählen können, geben die meisten nach einer Weile enttäuscht diese Form des Kartoffelanbaus sang- und klanglos auf.
Zwei Menschen habe ich aber gefunden, die glaubten, dass an dem Märchen von der gütigen Göttin und den reichen Ernten in Kartoffeltürmen und -säcken etwas Wahres dran sein müsse, und die deshalb nach dem wahren Kern des Märchens forschten: Nadja, das Landei, die in der Nord-Eifel mit Herzblut Kartoffeln anbaut, und Curzio Caravati, der in Kenosha (USA, nördlich von Chicago) eine große Sammlung von Kartoffelsorten zusammengetragen und mit Gleichgesinnten verschiedenen Tests unterzogen hat.
Diese beiden haben Experimente durchgeführt, zwar keine wissenschaftlich exakten, aber doch solche, die Licht in die Angelegenheit bringen konnten. Sie haben zahlreiche Kartoffelsorten in verschiedenen Gefäßen angebaut und dabei auch ganz neue, aus Samen gezogene Kartoffeln getestet.
Dabei konnten sie das wiederentdecken, was die oben zitierten Wissenschaftler 1929 noch wussten: Dass die Lage der Knollen bei verschiedenen Kartoffelsorten unterschiedlich sein kann – und dass nur ganz bestimmte Sorten mit einer ganz bestimmten Eigenschaft einen Mehrertrag in Kartoffeltonnen und -türmen bringen können, und zwar die, die an weit auslaufendenen Stolonen Kartoffelknollen bilden.
Wie schrieb schon Pastor Putsche: Nicht jede Sorte ist für alle Anbaumethoden gleich gut geeignet…
Auch die modernen Sorten, die für den industriellen Anbau selektiert wurden, bringen ihren Höchstertrag nur bei entsprechenden, industriellen Anbaubedingungen; der Kartoffelturm im Kleingarten zählt nicht dazu…
Kartoffelsorten für den Kartoffelturm
Wenn man den Kern des Märchens gefunden hat, kann es auch wahr werden. So hat Nadja bei ihren Versuchen z. B. festgestellt, dass unter den, momentan käuflich zu erwerbenden Sorten einige, wenige Sorten sind, die im Kartoffelturm einen höheren Ertrag erbringen als beim Anbau im Beet: „Vitelotte Noir“, „Dänische Spargelkartoffel“ und „Rote Emmalie“ zum Beispiel; diese gilt es also zu verwenden.
Wer lieber seinen Augen traut als meinen Worten, möge die beiden nachfolgenden Videos von Nadja schauen…
Curzio hat zwar ein ganze Latte von Kartoffelsorten gefunden, die im vertikalen Anbau einen Mehrertrag bringen (er bezeichnet sie in seiner Liste mit „HS“ für „High Tuber Setting“, d. h., dass sie auch oberhalb der Mutterknolle neue Knollen bilden); aber die meisten der Sorten, die er als brauchbar erkannt hat, kann man natürlich kaum kaufen, hierzulande schon garnicht.
In seinem Video schildert er, welche Eigenschaften „Sacksorten“ besitzen müssen.
…aber was machen die, die keine Kartoffelturm-Kartoffeln kaufen oder ertauschen können? Müssen die also darauf verzichten, in Säcken und Türmen erfolgreich Kartoffeln anzubauen?
Kartoffelsorten für den Kartoffelturm züchten
Tja, Du Arme:r, wenn Du zu diesen Unglücklichen gehörst, hast du nur eine Möglichkeit: Eigene Kartoffelsorten aus Samen ziehen und diese im vertikalen Anbau testen, selber „züchten“ sozusagen. Damit erhöhst Du nicht nur wieder die Vielfalt der Kartoffeln, sondern findest vielleicht auch die Kartoffeln wieder, die einst die Göttin verschenkte, Kartoffeln mit lang auslaufenden Stolonen, an denen sich Kartoffelknollen bilden.
Wenn das der Fall sein sollte, behalte Deine Findlinge nicht für Dich, sondern gib Knollen Deiner märchenhaften Sorten an andere weiter, verbreite sie zusammen mit dem Wissen, dass nur Kartoffeln, die an der senkrechten Sprossachse unter der Erde oberhalb der „Mutterknolle“ Stolone bilden, auch mehr Kartoffelknollen erwarten lassen; alle anderen Sorten – und das sind fast alle modernen – sind für diese Art des Anbaus ungeeignet!
Ich gehe davon aus, dass Du darüber hinaus die sonst noch notwendigen Maßnahmen für einen erfolgreichen Kartoffelanbau kennst und befolgst, vor allem für genügend sandig-lehmige Erde, Sonne und Nährstoffe, vor allem aber für viel Wasser (Drahttürme und Säcke trocknen leicht aus) sorgst; denn die Sorte allein macht keinen (land)armen Kartoffelbauern reich.
Märchenerzähler:innen und ihr Krititiker
Jetzt, ganz zum Schluss, gestehe ich, dass ich noch niemals Kartoffeln in Sack, Tonne oder Turm angebaut habe, dass meine Erkenntnisse also rein theoretischer Natur sind.
Ich habe meine Kartoffeln bisher nur in Beeten gezogen, da ich (bisher) genügend Platz hatte.
Doch ich beschäftige mich gern mit „Vorurteilen“, „Irrtümern“ und „Halbwissen“ (ich schreibe diese Begriffe in Anführungszeichen, um deutlich zu machen, dass auch meine „Aufklärung“ nicht immer der Weisheit letzter Schluss sein muss…)
Ihr müsst selber prüfen und experimentieren, um das Richtige (für Euch) zu finden; aber manchmal ist das garnicht so leicht, wie die vielen enttäuschenden Anbauversuche von Kartoffeln in Tonnen, Türmen oder Säcken zeigen: Manchmal fehlt einfach nur ein kleiner Hinweis auf die Ursache des Misserfolgs…
…den hoffe ich, hiermit gegeben zu haben.
Hallo Jürgen,
Spannende Lektüre und wirklich interessante Hypothese. Hatte schon mal mit so einem Kartoffelturm geliebäugelt. Nun muss ich wohl erstmal auf die Suche nach der richtigen Sorte gehen.
Grüße Gisa
Hallo Gisa, schön, dass Dir der Beitrag gefallen hat!
Du kannst aber auf jeden Fall schon mal mit den drei Sorten anfangen, die Nadja, gefunden hat; aber wenn man genügend Platz hat, ist der Anbau in Säcken, Tonnen oder Türmen immer überflüssig und mit viel zu viel Aufwand verbunden, finde ich.
Liebe Grüße, J:)rgen
Lieber Jürgen,
vielen Dank für die Erwähnung meiner Bemühungen in Deinem Beitrag! Ja, ich habe das Märchen rechtzeitig in Frage gestellt und wahrscheinlich deshalb eine Rekordernte eingefahren. So ist es eben mit dem „Glas des Wissens“: Es ist eigentlich immer halb leer oder halb voll. Deine umfangreiche Recherche zum Thema Kartoffelanbau hat es auf jeden Fall ein bisschen weiter gefüllt.
LG, Gerd
Lieber Gerd, danke für Deinen Kommentar! Danke auch für Dein Lob! Ja, beim „Glas des Wissens“ ist es ja leider so, dass man dabei immer von halb voll oder halb leer sprechen muss; denn egal wie viel man dazulernt, jedes neue Wissen eröffnet wieder so viel neue „Lücken“, dass es mir hinterher so vorkommt, als hätte ich vorher mehr gewusst…
Ach, auf in die Praxis! Die macht wenigstens Spaß – egal, was dabei rauskommt (finde ich).
Lieber Grüße, J:)
Lieber Jürgen,
vielen Dank für den tollen Beitrag! Ich habe bei mir zwar wirklich genügend Platz, aber ich werde mich doch daran versuchen. Ich habe nämlich noch einen alten Betonring, den ich als Hochbeet genutzt habe, weil er einfach da war. Letztes Jahr hatte ich Bohnen drin, sodass dieses Jahr Kartoffeln gut reinpassen würden. Zuletzt hatte ich schon überlegt, was ich dieses Jahr damit anfangen könnte. Hatte aber keine Idee.
Ich finde es toll, dass Du mit Deinen Beiträgen meine Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge lenkst! Ich hatte schon mal Kartoffelsorten, die haben unheimlich verstreut ihre Kartoffeln gehabt. Jetzt weiß ich, dass ich diese Sorten künftig mit anderen Augen sehen werde :)
Leider haben mir im letzten Jahr die Schnecken und die Mäuse alles platt gemacht, sodass ich völlig neu mit meinen Kartoffeln anfangen muss. Zum Glück habe ich von Dir noch ein paar Samen übrig, die werde ich aussäen. Außerdem bin ich schon um die Angebote an Pflanzkartoffeln gestiegen, aber irgendwie waren da ganz viele neue Sorten dabei. Die sagen mir alle nicht zu. Ich bin genau wie Du ein Liebhaber der Vielfalt und der alten Sorten. Ich muss jetzt mal noch etwas intensiver auf die Suche gehen und vor allem gleich mal deine empfohlenen Sorten auf meine Liste setzen.
Ich werde Dir berichten, wie erfolgreich ich war.
Liebe Grüße
Chrissi
Hallo lieber Jürgen,
vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag !!! Mir ging es letztes Jahr genauso. Ich habe etwa 15 verschiedene Kartoffelsorten in sog. Reissäcken angebaut – mit nur mäßigem Erfolg. Der Ertrag war relativ gering und der Sack hat sich irgendwann aufgelöst. Bemerkenswert war nur eines: während mein großes Kartoffelbeet leider irgendwann von Kartoffelkäfern völlig überwältigt wurde (trotz regelmäßigen Ablesens), hatte ich bei den Kartoffelsäcken in der anderen Ecke des Gartens nicht einen Kartoffelkäfer gefunden.
Im Moment bin ich schwer am Überlegen, ob ich überhaupt auf der gleichen Fläche (mein Kartoffelfeld) wieder Kartoffeln anbauen sollte – oder ob der Kartoffelkäfer im Boden überwintert? Was würdest Du tun?
Liebe Grüße,
Daniela
Liebe Daniela, danke für den Kommentar und die Bestätigung der Misere mit den modernen Kartoffelsorten im „Sackbau“!
Deine Feststellung, dass die Kartoffelkäfer die Kartoffeln in den Säcken verschont haben, finde ich äußerst interessant; sie könnte meine Vermutung bestätigen, dass die Kartoffelkäfer vor allem zu Fuß die nächstgelegenen Kartoffelpflanzen aufsuchen, die sie nach ihrer Überwinterung finden.
Sie überwintern auf jeden Fall im Boden in der Nähe ihrer „Entwicklungsstätte“, also in der Nähe Deines großen Kartoffelbeets; aber wie viele Käfer den Winter überleben, ist nicht vorbestimmt, sondern vom Wetter abhängig und vom „Krankheitsdruck“, dem sie ausgesetzt sind.
Trotzdem ist es besser, Kartoffeln nicht immer an derselben Stelle anzubauen; wenn Du also eine andere Fläche hast, würde ich diese nehmen.
Ich würde aber an der jetzigen Stelle (Deinem Kartoffelfeld) ein paar Durchwuchs-Kartoffeln stehen lassen (oder neue pflanzen), damit sich an diesen Pflanzen alle Käfer sammeln, die in der Fläche (oder in deren Nähe) überwintert haben. Dort kannst/musst Du sie dann sehr konsequent absammeln, wenn die Kartoffeln auflaufen – ansonsten wandern oder fliegen sie zum nächstgelegenen Kartoffelbeet.
Ich hoffe auf einen erfolgreichen diesjährigen Kartoffelanbau für Dich!
Beste Grüße, J:)rgen
Supertip! Das werde ich machen! Und berichten. DANKE!
Liebe Grüße, Daniela