Zwiebeln züchten
oder: Wie man die Samen von Speisezwiebeln gewinnt.
“Zwiebeln züchten”, so lautete neulich meine Anfrage bei einer bekannten Suchmaschine. Ich wollte doch zu gerne wissen, was das Wissensnetzwerk zu diesem Thema Wissenswertes zu bieten hat.
Erst einmal musste ich erkennen, dass man unter “Zwiebeln” mehr verstehen kann als nur “Speise- bzw. Küchenzwiebeln”, auf die ich einseitig fokussiert war; auch Blumenzwiebeln fallen z. B. unter den Oberbegriff “Zwiebeln”.
In diesem Punkte aufgeklärt wollte ich nun etwas über das “Züchten von Speisezwiebeln” erfahren.
Was ich jedoch als nächstes lernen musste, war, dass auch das Wort “züchten” nicht so eindeutig ist, wie ich angenommen hatte.
Die Seite “Gartenjournal.net” leitet einen Artikel mit der Überschrift “Zwiebeln züchten – alles Wissenswerte kurz zusammengefasst”, den ich hoffnungsfroh aufgerufen hatte, folgendermaßen ein: “Streng genommen bedeutet der Begriff „züchten“ das Entwickeln neuer Sorten. Allgemein wird jedoch „züchten“ als Synonym für „anbauen“ verwendet.” Und so verwendet “Gartenjournal” ihn dann auch konsequent: es versucht nicht, den Begriff im streng genommenen Sinne mit Inhalt zu füllen.
“Züchten” ist nicht gleich “züchten”
Hoho, dachte ich, soweit ist es also schon gekommen: Im Bewusstsein der Allgemeinheit sind “züchten” und “anbauen” identische Begriffe, “züchten” im Sinne von “Entwickeln neuer Sorten” ist aus dem Wortschatz (wieder) gestrichen.
Und das entspricht den Tatsachen – und hat seinen Grund: Früher (vor 1850 ungefähr) hingen das “Anbauen” und “Züchten” von Pflanzen eng zusammen. Man konnte keine Pflanzen anbauen, ohne jedes Jahr selbst wieder Samen von diesen Pflanzen zu gewinnen. Für die Samengewinnung wurden aber in der Regel die besten Pflanzen ausgewählt, wodurch die Sorten verbessert und letztendlich neue Sorten entwickelt wurden – es wurde (unbewusst) gezüchtet; anbauen und züchten waren also mehr oder weniger identische Tätigkeiten und wurden dementsprechend gleichsinnig gebraucht (wie heute auch noch beim Wort “Anzucht” deutlich ist).
Nach 1850 wurde das Züchten mehr und mehr bewusst ausgeführt und professionalisiert. Hauptberufliche Züchter entwickelten planmäßig neue Sorten, indem sie Sorten miteinander kreuzten, die gewünschte Eigenschaften besaßen. Die pflanzenbauende Allgemeinheit wusste aber noch von dieser Tätigkeit, da sie von sehr vielen, noch wenig spezialisierten Betrieben ausgeführt wurde und damit zumeist in ihrer Nähe stattfand; außerdem bezog sie im Allgemeinen direkt von den Züchtern das benötigte Saatgut (soweit sie es nicht auch noch selbst gewann). Das Wort “Züchten” erhielt in dieser Zeit eine eigenständige Bedeutung, eben das “gezielte Entwickeln neuer Sorten”.
Heute ist die (streng genommene) Pflanzenzucht, besser: die Pflanzenzüchtung, auf wenige Örtlichkeiten in der Welt konzentriert und überwiegend in strikt abgeschottete Labore und Gewächshäuser verlagert, so dass die Allgemeinheit davon so gut wie nichts mehr mitbekommt. Kaum ein*e Gärtner*in erzeugt noch eigenes Saatgut; Samen werden zumeist im Baumarkt in Form von (großtechnisch erzeugtem) F1-Hybrid-Saatgut erworben. Außerdem ist die heutige Pflanzenzüchtung eher ein technischer Vorgang geworden: Gene (Erbinformationen) werden in Laboren gezielt in das Erbgut eingeschleust. Der generationen-lange Prozess von Kreuzung und Auswahl, der eigentliche Züchtungsvorgang, wird eingespart.
Das Wort “Züchten” im Sinne von “Entwickeln neuer Sorten” ist somit einfach (wieder) überflüssig geworden.
Ich weiß nicht, ob ich daran etwas ändern kann, aber ich will es wenigstens versuchen: Ich rufe deshalb jede Gärtnerin und jeden Gärtner dazu auf, eigenes Saatgut zu gewinnen! (Zumindest wende ich mich mit meinem Aufruf an diejenigen, die Gartenbau mehr aus Spaß betreiben und nicht in erster Linie möglichst hohe Erträge erzielen wollen wie unsere Selbstversorger*innen)
Wer nämlich eigenes Saatgut gewinnt, der züchtet auch – ganz automatisch; denn er/sie wählt die “besten” Pflanzen für die Gewinnung von Saatgut aus. Es werden also immer die Pflanzen weiter gezogen, die unter den örtlichen Bedingungen am besten gedeihen und/oder den Ansprüchen der Züchter*innen am weitestgehenden entsprechen. So entstehen ganz von selbst angepasste, lokale, eigene, neue Sorten.
Und wer daran Spaß gewonnen hat, der kann auch ganz gezielt bestimmte Sorten miteinander kreuzen, um ganz bewusst neue Sorten mit ganz bestimmten, zuvor festgelegten Eigenschaften zu entwickeln.
Samen gewinnen von Speisezwiebeln leicht gemacht
Weil im Internet zur Zucht (streng genommen) von Speisezwiebeln, d. h. über das Gewinnen von Samen, nichts bzw. nur haarsträubender Unsinn zu finden ist, will ich ein solches Unterfangen hier einmal kurz beschreiben.
Für die Samengewinnung von Speisezwiebeln sind folgende sechs Schritte notwendig:
1. Zwiebelsamen finden
Der 1. (und vielleicht schwierigste) Schritt ist, überhaupt erst einmal Saatgut von Zwiebeln zu bekommen; dieses sollte kein Hybrid-Saatgut sein (Hybrid-Saatgut ist zumeist mit dem Zusatz “F1” gekennzeichnet; aber auch F1-Hybrid-Saatgut ist als Ausgangsmaterial für eine Züchtung bzw. für die Saatgutgewinnung, zu gebrauchen).
In Baumärkten werden in den meisten Fällen nur noch Steckzwiebeln angeboten (wie man Steckzwiebeln selbst herstellen kann, erkläre ich unten); aber wenn man ordentlich sucht, kann man vereinzelt in den Ständen mit den Samentütchen noch solche mit samenfesten Zwiebelsorten wie “Stuttgarter Riesen”, “Braunschweiger Rote” oder “Zittauer Gelbe” finden. Auch über das Internet lassen sich – selbst aus entfernten Weltgegenden – Küchenzwiebelsamen ordern.
Hat man solche ergattert, kann im zeitigen Frühjahr (Februar, März, April) der 2. Schritt erfolgen.
2. Zwiebeln säen, hegen und pflegen
Die Zwiebelsamen werden in ein gut gelockertes, feinkrümeliges, aber wenig bis gar nicht gedüngtes Beet in Reihen von ca. 25 cm Abstand gesät.
Dazu werden ca. 1 cm tiefe Rillen mit einem Harkenstil gezogen und die Samen (nicht zu dicht) hineingestreut. Dann werden sie leicht mit Erde bedeckt und diese dann gut angedrückt/festgetreten. Nun wird noch vorsichtig mit der Gießkanne gewässert und das Beet anschließend mit einem weißen Vlies abgedeckt, um die Samen z. B. vor Vögeln zu schützen (letzteres ist nicht unbedingt nötig).
Nach zwei bis vier Wochen keimen die Samen und die Zwiebeln werden in Form von kleinen, dünnen, grünen Hälmchen sichtbar.

Die “Hälmchen” am 10. April (vier Wochen nach der Aussaat; sie waren mit einem weißen Vlies abgedeckt)
Wenn sie etwas kräftiger geworden sind, sollte man sie auf Zwiebeldicke vereinzeln (ca. 5 cm). Man kann die Hälmchen, die man dabei ausziehen muss, so vorsichtig aus der zuvor angefeuchteten Erde ziehen, dass man sie an anderer Stelle wieder einpflanzen kann.
In diesem Stadium müssen auf dem Beet intensiv alle anderen Pflanzen gejätet, d. h., vorsichtig ausgezupft werden. Zwischen den Reihen kann auch, vor allem bei verkrustetem Boden, gehackt werden.
Wenn die Zwiebeln von Krankheiten und Schädlingen verschont werden, sollten bis Mitte September schöne dicke Zwiebeln herangewachsen und das Zwiebelkraut vertrocknet sein.
Man kann diesen 2. Schritt auch auf zwei Jahre strecken, indem man im ersten Jahr die Zwiebeln sehr dicht oder sehr spät sät und die entstandenen Zwiebelchen (maximal Haselnussgröße) überwintert und im folgenden Jahr als Steckzwiebeln (mehr dazu weiter unten) verwendet. Im Spätsommer des zweiten Jahres ist man also an dieser Stelle hier angelangt und führt danach ebenfalls die folgenden Schritte aus.
3. Zwiebeln ernten, auswählen und überwintern
Jetzt können die Zwiebeln geerntet werden. Wenn die Schlotten (das Laub, die Blätter) anfangen trocken zu werden, zieht man die Zwiebeln aus dem Boden, lässt sie ca. 2 Wochen auf dem Beet liegen und wendet sie ab und zu, um vollständig abzutrocknen (natürlich nur, wenn es nicht häufig regnet; dann macht man das an einem trockenen, luftigen Ort mit Dach).
Nach zwei Wochen werden die Zwiebeln eingesammelt und an einem luftigen, trockenen, vor Frost sicheren Ort flach ausgebreitet und gelagert.
Für die Samengewinnung und die damit zusammenhängende Zucht sucht man sich nun möglichst viele Zwiebeln aus, die den eigenen Vorstellungen von Zwiebeln am meisten entsprechen, z. B. solche, die besonders schön geformt, groß und fest sind oder eine bestimmte Farbe haben oder im Sommer besonders gesund und kräftig gewachsen sind.
Die Anzahl der “Zuchtzwiebeln” hängt einerseits von der Menge des Saatguts ab, das man im nächsten Jahr gewinnen will, andereseits davon, wie ernsthaft man das Züchten betreiben will. Wenn man zu wenig Zwiebeln für die Zucht verwendet, kann es leicht zu Inzucht und den damit zusammenhängenden Problemen kommen oder auch zum Verlust von einigen, genetisch bestimmten Eigenschaften, zur so genannten Gendrift.
Man sucht sich also mindestens zwei, besser aber 10 – 20 Zwiebeln für die Samengewinnung, und eher 50 – 100 (oder mehr) für züchterische Zwecke aus und lagert sie getrennt von den Zwiebeln, die man essen will.
Am besten stellt man die “Samenzwiebeln” für die Überwinterung aufrecht in Eierkartons an einem lichten, frostfreien Platz auf.

Dieselben Zwiebeln im folgenden Frühjahr, am 10. April 2016; sie haben den Winter im Gartenhaus überstanden
Hier muss ich eine kurze Ergänzung einschieben, die mir deutlich geworden ist, nachdem ich heute (am 16. April 2016) meine überwinterten Zwiebeln wieder in die Erde gebracht habe: Man sollte möglichst viele Zwiebeln für die Samenerzeugung und Zucht überwintern; denn manche Zwiebeln treiben nämlich schon recht früh aus; diese sollten tunlichst nicht zur Samenerzeugung verwendet werden, wenn man gut lagerfähige Zwiebeln haben will: Man sollte also nur Zwiebeln zur Weitervermehrung auswählen, die möglichst viele gewünschte Eigenschaften besitzen.
Klar, südländische Zwiebelsorten, wie Rossa di Tropea oder Pâle de Niort, können nicht lange gelagert werden (obwohl auch unter diesen ein, zwei Zwiebeln waren, die nicht ausgetrieben hatten), aber Calbenser Gerlinde und Dresdner Pattrunde haben sich wirklich gut gehalten – im Gegensatz zur Zittauer Gelben (auf dem letzten Bild sind links außen die Zittauer und rechts außen die Dresdner zu sehen – bei letzterer sind deutlich weniger Zwiebeln mit einem grünen Trieb zu sehen).
Das war der 3. Schritt.
4. Zwiebeln pflanzen und blühen lassen
Im darauf folgenden Frühjahr werden diese Zwiebeln von trockenen Wurzeln und Blattschuppen gereinigt und im Abstand von 30 x 30 cm auf ein frisches Beet gepflanzt (zumindest alle, die den Winter unbeschadet überstanden haben – man sollte während des Winters immer mal wieder nach ihnen schauen und z. B. faulende und austreibende Zwiebeln aussortieren); man kann die Zwiebel fast ganz mit Erde bedecken (die Seite, an der die Wurzeln saßen/sitzen, kommt dabei natürlich nach unten in den Boden). Schritt 4 ist vollbracht.
Im Laufe des Sommers werden fast alle Zwiebeln einen schönen Blütenstand ausbilden; ein ca. 50 cm langer, in der Mitte aufgeblasener Stengel erhebt die weiße Blütenkugel über den Erdboden (damit der Stengel nicht abknickt, kann man ihn zur Sicherheit an einen Stab binden, den man neben jede blühende Zwiebel in die Erde steckt – oder es unaufwändiger so machen, wie ich es – auf dem folgenden Bild zu sehen – gemacht habe: Sie mit einem Geländer umgeben).
Nun lässt man die Insekten für sich arbeiten: Sie befruchten den weiblichen Bestandteil der Blüten (die Narben, die Eizelle) mit dem Pollen oder Blütenstaub (dieser enthält den männlichen Erbteil) benachbarter Zwiebeln, so dass sich Samen bilden können (Zwiebeln sind “Fremdbefruchter”: Sie können nur von Pollen einer anderen Pflanze wirksam befruchtet werden, nicht vom Pollen derselben Blüte/Pflanze).
Wenn man ernsthaft zwei bestimmte Sorten kreuzen will, macht man das besser selbst, indem man den Pollen der einen Sorte mit einem Pinsel auf die Narben der anderen bringt; die Insekten muss man dann selbstverständlich mit Hilfe von Gaze-Beuteln oder Pergament-Tüten aussperren, die man über die Blüten stülpt und unten zubindet.
Wenn man allerdings, so wie ich, nur eine besonders bunte Mischung erzeugen will, aus der man dann neuartige, interessante Farben und Formen auszulesen hofft, dann kann man zahlreiche Zwiebelsorten gemeinsam blühen und von Insekten befruchten lassen.

Befruchten und befruchtet werden – der Kreislauf des Lebens (Rote Weichkäfer – Rhagonycha fulva – bei der Arbeit)
Nach erfolgreicher Befruchtung entwickeln sich die Samen und reifen im Laufe des Spätsommers aus.
5. Zwiebelsamenstände ernten und trocknen
Wenn die Blütenstände abtrocknen, erste Samenkapseln aufplatzen und darin die schwarzen Samen zu erkennen sind – das dürfte je nach Lage zwischen Mitte August und Anfang Oktober der Fall sein – werden die Blüten – sie werden nun auch Samenstände genannt, vorsichtig (damit möglichst keine Samen ausfallen) in eine feste Papiertüte oder einen Stoffbeutel gesteckt und dann zusammen mit ca. 10 cm des Stengels abgeschnitten (eine kräftige Schere leistet dabei beste Dienste).
Dieses ist der 5. Schritt.
6. Zwiebelsamen “ausdreschen”, reinigen und aufbewahren
Die Tüte bzw. das Säckchen mit den Samenständen wird den Herbst (und evtl. auch noch den Winter) über an einem trockenen, luftigen Ort aufbewahrt und immer mal wieder durchgeschüttelt. Gegen Ende des Winters (ich habe es schon Anfang Oktober getan) werden die Samenstände auf ein Handtuch geschüttet, mit diesem umhüllt und kräftig zerrieben und beklopft (man kann sie dazu auch in dem Stoffbeutel lassen); dabei sollten alle Samen freigesetzt werden.
Anschließend wird der gesamte Inhalt des Handtuchs in ein größeres Gefäß (Eimer, Schüssel) mit kaltem Wasser geschüttet.
Die “guten” (d. h., die befruchteten, einen Keimling enthaltenden) Samen werden nun auf den Boden des Gefäßes sinken, alles andere oben auf dem Wasser schwimmen (man sollte noch ordentlich umrühren, bis das “Schwimmgut” von Wasser benetzt ist); dieser unbrauchbare, schwimmende Teil wird dann soweit in ein anderes Gefäß abgeschüttet, bis nur noch die “versunkenen” Samenkörner im Gefäß enthalten sind.
Diese werden dann in ein Sieb geschüttet.
Der zuerst abgeschüttete, schwimmende Teil wird anschließend noch zwei- bis dreimal auf die gleiche Weise behandelt, um alle enthaltenen Samen auszuwaschen.
Ich habe nämlich bei meiner letzten Saatgutproduktion im Jahre 2017 festgestellt, dass in dem schwimmenden Rest noch ziemlich viele Samen hängen bleiben. Erst nachdem ich diesen Rest drei Mal mit Wasser aufgefüllt, umgerührt und den aufschwimmenden Teil wieder abgeschüttet hatte, waren kaum noch Samen am Boden des Gefäßes zu finden.
Die am Boden des “Waschgefäßes” (Goldwäscher!!!) zurückbleibenden Samen werden jeweils in ein Sieb gegossen, dann auf ein Handtuch geschüttet, sofort gründlich abgetrocknet und anschließend flach ausgebreitet an einem warmen Ort wieder gänzlich getrocknet.
Voilà, das war Schritt Nr. 6; Du hast gezüchtet, indem Du Zwiebelsamen selbst gewonnen hast! Du hast Deine Zwiebeln vermehrt und der Kreislauf kann mit der Aussaat des eigenen Samens im folgenden Frühjahr wieder von vorn beginnen (zumindest ungefähr drei jahre lang; viel länger bleibt der Zwiebelsamen nicht keimfähig. Wasserdicht verpackt und im Gefrierfach des Kühlschranks gelagert, bleiben sie länger keimfähig).
Ich denke, das ist nicht allzu schwer. Und nicht allzu viel Arbeit. Und wenn alles schief geht, ist da ja bestimmt noch ein Baumarkt in der Nähe. Oder das Internet mit seinen zahlreichen Online-Shops.
Wer keine Zwiebelsorten mischen, sondern nur eine Sorte “rein” vermehren will, der darf natürlich nur diese eine Sorte zur Samengewinnung aussäen – oder er sollte mit “seiner” Sorte wenigstens 300-500 m Abstand von blühenden Zwiebeln anderer Sorten halten, d. h., im Umkreis von mindestens 300 m sollte keine andere Speisezwiebelsorte blühen. Das gilt natürlich auch später für die “Auserwählten” bei der gezielten Zucht: Auch sie dürfen dann nicht mehr von “fremden” Sorten befruchtet werden.
Bei mir haben sich die Sorten Rossa di Tropea, Pâle de Niort, Zittauer Gelbe und Dresdner Plattrunde miteinander mischen können; ich bin gespannt, was im nächsten Jahr aus den Samen werden wird?
Was sind Steckzwiebeln und wie kann ich diese selber ziehen?
Zum Schluss will ich noch kurz etwas zu Steckzwiebeln anmerken (weil die meisten Menschen ja nur noch diese kennen): Steckzwiebeln sind einfach junge, nicht ausgewachsene Zwiebeln, man könnte sagen: Zwiebeln im Jugendstadium.
Steckzwiebeln kann man mit dem oben gewonnenen, eigenen Saatgut (mit anderem natürlich auch) selbst herstellen: Man sät dazu nicht (nur) im März, sondern (auch) im Juni/Juli; dann werden die Zwiebeln bis zum Herbst nur haselnuss-groß. Diese kleinen Zwiebeln hebt man vor Frostbeginn aus der Erde und lässt das Kraut gut trocknen (am besten unter Dach und Fach). Dann lagert man die Zwiebelchen den Winter über wie alle anderen Zwiebeln – luftig, trocken und frostfrei – und hat dann im Frühjahr Steckzwiebeln.
Steckzwiebeln haben den Vorteil, dass sie zumeist etwas dicker werden als direkt gesäte Zwiebeln und etwas früher zu ernten sind. Sie haben aber auch einen Nachteil: Einige von ihnen blühen schon im selben Jahr, in dem sie gepflanzt werden, und bilden dann keine Zwiebeln aus.
Die Samen von solchen Zwiebeln sollte man auf keinen Fall ernten und zur Aussaat benutzen; damit züchtet man (im strengen Sinne) nämlich (auf längere Sicht) “Zwiebeln”, die keine Zwiebeln mehr bilden, sondern nur noch regelmäßig, d. h., im selben Jahr blühen, so genannte “Schosserzwiebeln”.
Diese unsinnige Vorgehensweise wird doch tatsächlich bei gartenjournal.net empfohlen – Wahnsinn! Aber der Inhalt des Internets wird ja auch nur von Menschen gemacht: Und manche Menschen geben eben nur Halb- oder Unwissen von sich; deshalb sollte man – wie immer – auch in diesem Fall mehrere Quellen zu Rate ziehen (auch meine Anleitung kann Fehler enthalten).
So viel zur streng genommenen Zucht von Speisezwiebeln.
Wer den Samenbau bei der Zwiebel lieber im Film kennenlernen möchte, dem sei dieser Ausschnitt aus “Lehrfilme zur Samengärtnerei” – Samenbau der Zwiebel ans Herz gelegt.
Samenbau der Zwiebel von Semencesbuissonnieres auf Vimeo
Zuchtziele der Zukunft
In diesem Jahr (2020) wiederhole ich die Samengewinnung bei Zwiebeln zum fünften Mal. Meine Zuchtzwiebeln habe ich im Winter trocken und warm gelagert und nur diejenigen für die Vermehrung verwendet, die bis zum Zeitpunkt des Auspflanzens, Mitte April, noch nicht ausgetrieben hatten.
Bald muss ich jedoch zwei Zuchtlinien bilden, damit ich auch nicht lagerfähige, eher weiche und dickfleischige Zwiebelsorten, wie die südländischen Zwiebeln Rossa di Tropea und Höri-Bülle, behalten kann.
Dann muss ich nur noch mehr Platz haben, um den notwendigen Abstand zwischen diesen beiden Linien bei ihrer Vermehrung einhalten zu können.
Servus Jürgen
Vielen Dank für deine tolle Anleitung. Ich habe dieses Frühjahr im Baumarkt Steckzwiebeln Stuttgarter Riesen ca.2-3 cm. Durchmesser entdeckt. Da ich von meiner Mutter noch weiß wie man Zwiebeln steckt und erntet habe ich welche gekauft. Aber es war nicht wie bei Mama. Zu meiner Überraschung wuchs die Zwiebel nicht in der Größe sondern es bildeten sich 3-4 Tochterzwiebeln. Jetzt habe ich viele “kleine” Stuttgarter Riesen die nicht größer sind als die Steckzwiebel war. Soll ich sie verspeisen oder als Steckzwiebeln nächstes Jahr nochmal stecken? Wiederholt sich alles nochmal oder kommt es zur Blüte? Was würdest Du mir empfehlen?
LG aus Bayern
Liebe Margarete,
das ist auf jeden Fall eine interessante Erfahrung!
Ich habe bei meinen Saatzwiebeln auch immer ein paar Exemplare dabei, die nicht blühen, sondern sich teilen; bisher haben sie dann aber im folgenden Jahr geblüht (ich hatte sie im Beet vergessen und in den letzten zwei Jahren sind sie im Winter nicht erfroren).
Ich weiß nun nicht, ob sich alle Deine Steckzwiebeln geteilt haben und wie viele “Steckzwiebeln” Du nun insgesamt hast?
Ich würde den größeren Teil essen (falls sie groß genug dazu sind) und ein paar im kommenden Frühjahr als Experiment wieder einpflanzen; dann weißt Du genau, was passiert… und kannst hier berichten…
Viele Grüße
J:)rgen
Moin Jürgen,
vielen Dank für diesen informativen und “runden” Beitrag. Ich habe in diesem Jahr zum ersten Mal Erfolg mit Steckzwiebeln. Bisher kamen immer nur neue Steckzwiebeln heraus, die ich dann z.B. neben Kohlrabi wieder verwendete, um unerwünschte Insekten fernzuhalten. In diesem Jahr werde ich endlich richtige “Stuttgarter Riesen” für die Küche ernten können.
Für mich völlig überraschend hat nun eine Pflanze eine kleine, keineswegs runde Blüte gebildet. Ich musste mich also bei Dir erst mal schlau machen, um das Ereignis in meinem eigenen noch ganz neuen Gartenblog würdigen zu können. Gelernt habe ich, dass ich die Zwiebel entnehmen sollte, da die einzelne Blüte sowieso keine Chance hat, Samen zu bilden …
Danke dafür und beste Grüße
Gerd
Hallo Gerd, danke für Deinen Kommentar – und die Erwähnung in Deinem Blog! Ich habe schon ein wenig darin geschmökert – macht Spaß zu lesen!
Ich habe auch so angefangen: Einige der ersten Steckzwiebeln, die ich gekauft hatte, haben geblüht. Damals habe ich mich gefreut, die Samen gesammelt und im nächsten Jahr ausgesät.
Ist aber nix gekommen, so dass ich mich mal intensiver mit den Thema befassen musste.
Jetzt habe ich etwas mehr Ahnung, jede Menge Zwiebelsaatgut und eine gehörige Menge bunt gemischter Zwiebeln.
Heute habe ich die ersten unter Dach und Fach gebracht. Sind wirklich super geworden in diesem Jahr; beste Zwiebelernte ever!
Mein Rat: Opfere ein paar Deiner Riesen, d. h., opfere sie nicht Deinem Gaumen, sondern verschone sie vor dem Gebrauch in der Küche und pflanze sie im kommenden Jahr in eins Deiner Hochbeete (oder auch daneben – dann kannst Du die Blütenstängel daran anbinden); dann kannst Du sie richtig blühen sehen und Samen ernten.
Echte Selbstversorger sollten sich m. E. mit dem Grundlegenden selbst versorgen, auf dem jede Selbstverorgung aufbauen sollte: mit Saatgut.
Viel Erfolg (auch mit Deinem Blog)!
und noch mehr Grüße
J:)rgen
Ich werde es nach Deiner Anleitung mal versuchen ! (selbstversorger)
Beim Lauch/Porree funktioniert das mit dem Samen selber “züchten” super, aber mit der Zwiebel hats noch nicht so richtig geklappt. Naja, vielleicht dieses Jahr – so schnell geb ich nicht auf.
Wenn bei mir eine Zwiebel blühen will, ich aber das nicht möchte, dann zwick ich die Knospe einfach weg. In 90% der Fälle treibt die Zwiebel seitlich noch mal. Wenn ich sie dann ernte sind in einer Zwiebel eben zwei drin .
Eine Frage hätte ich da noch: gibt es einen besonderen Grund warum die Erde nach dem aussähen fest “getreten” werden soll?
Fruchtbare Grüße aus Österreich
Hallo Hermine,
ich trete die Erde fest, damit die Samen guten Kontakt mit der Erde bekommen. Wenn die Erde nur locker auf den Samen liegt, trocknen sie schneller aus und das kann den Keimling umbringen.
Vielleicht muss ich noch dazu sagen, dass meine Erde zumeist einen hohen Anteil an Pflanzenresten aus dem Vorjahr enthält und somit nicht so leicht verschlämmt, wenn ich wässere oder es regnet; ohne das organische Material kann der Boden zu einer harten Kruste werden, die der Keimling nicht durchbrechen kann. Meistens reicht es auch, wenn man den Boden mit der Harke andrückt. Wenn man regelmäßig gießen kann, braucht man den Boden überhaupt nicht festzudrücken (festzutreten).
Ich wünsche Dir auch mit den Zwiebeln Erfolg,
liebe Grüße, J:)rgen
jeht mal zu thomas philips. da gibts Braunschweiger und zittauer samen für cent Beträge. nix mit suchen ;)
Hallo natter,
mit “suchen” ist jetzt auch nicht wirklich “intensives suchen” gemeint, sondern eher “genau hinschauen”; denn es gibt in der großen Menge an Samen-Tütchen, die in Baumärkten oder sonstwo rumstehen, mittlerweile schon ein oder zwei Sorten mit Zwiebel-Saatgut, aber eben selten mehr. Bei Discountern, deren Angebot nicht ganz so groß ist, gibt es meistens keine Zwiebelsamen.
Wenn der Billigheimer Th. Ph. Zwiebelsamen im Programm hat, ist das lobenswert (habe dort auch schon Bohnen-Samen gekauft).
Wenn dann noch mehr Gärtner*innen ihre Zwiebeln wieder säen, werden Samen auch noch leichter zu entdecken sein.
Beste Grüße (und viel Erfolg mit Deinen Cent-Zwiebelsamen)
Jürgen
hahah ja meinte ja nur ;)
ich benutzte sonst fast nur bio Saatgut und von der lieben Frau Monika Gehlsen.
ja für Bohnen, Radieschen und ein paar Kräuter Samen ist der Laden top. Baumärkte sind immer scheisse. bei allem im Prinzip
Na, nicht gleich von einem Extrem ins andere fallen!
Baumarkt- oder Bio-Saatgut, alles eins! Hauptsache, es keimt was ordentliches – und damit meine ich etwas, das zumindest dem ähnlich sieht, was man erwartet.
Den Rest bügelt man dann mit eigener Auslese bei der eigenen Saatgutgewinnung aus!
Ich stehe übrigens auf Baumärkte – da gibts so viel Tolles für den Mann in mir.
Nein, Du hast recht, das meiste dort ist Scheiße.
Viele Grüße
J:)
Hab da jetzt mal eine ganz dumme Frage: könnte man nicht auch bio-Zwiebeln in gewünschter Qualität im Frühjahr kaufen, in die Erde stecken wie die überwinterten und daraus Samen ziehen?
Hallo jojo,
ich finde, dumme Fragen gibt es nicht; nur dumme Antworten. Ich bemühe mich jetzt also mal, eine einigermaßen kluge zu geben: Du kannst auf jeden Fall gekaufte Zwiebeln zur Samengewinnung nutzen (habe ich bei der Rose de Roscoff auch gemacht).
Zwei Probleme können sich dabei aber ergeben:
1. könnten die Zwiebeln mit einem keim-hemmenden Mittel behandelt sein und dann treiben sie nicht anständig oder gar nicht aus. Ich weiß nicht, wie die Bio-Erzeuger und -Händler das handhaben. “Bio” soll ja nur der Anbau sein; was bei der Lagerung passiert, ist möglicherweise nicht entsprechend geregelt.
Das würdest Du dann sehen; wenn die Zwiebeln nicht wachsen und keine Blütenstände bilden, waren sie behandelt.
2. wenn die gekauften Zwiebeln Blüten und später Samen bilden, kann es sein, dass Du etwas anders aussehende Zwiebeln erhältst, wenn Du die Samen wieder aussäst; denn die heutigen Zwiebeln sind fast immer F1-Hybriden, also eine Kreuzung aus zwei verschiedenen “Sorten”. Diese Hybriden spalten sich dann in der F2-Generation (und das wären dann Deine Samen) in unterschiedliche Formen auf.
Das kann witzig bis interessant sein oder kaum auffallen, je nachdem, wie die “Ausgangssorten” Deiner gekauften Zwiebeln aussahen.
Mit diesen beiden Problemen musst Du rechnen, wenn Du gekaufte (Bio-)Zwiebeln zur Samengewinnung nutzt; aber versuchen kannst Du es auf jeden Fall. Ich würde mich über einen Bericht sehr freuen, wenn Du es versuchst.
Liebe Grüße und viel Erfolg
Jürgen
Vielen Dank für die ausführliche und verständliche Antwort :-)
Da kann ich das dann nächstes Frühjahr mal probieren (hoffentlich denke ich rechzeitig dran…) und kann dann in etwa 1 1/2 Jahren vielleicht etwas berichten.
Hallo Jürgen, ich habe mir gerade deine liebevolle & dankbare Anleitung angeschaut. Ich habe da mal eine Frage und hoffe auf deinen kompetenten Rat ;D
Wir haben hier im Garten eher kaltes Klima – frei von Ende April bis Anfang Oktober. Ich habe mir aus Samen Zwiebeln gezogen. Die einen Zwiebeln sind leider nur sehr klein geworden (nußartig groß) und die anderen (im Gewächshaus vorgezogen und umgepflanzt) richtig schön groß – leider nicht so viele davon. Am liebsten würde ich die großen verzehren und nur die Kleinen überwintern, um sie nächstes Jahr wieder einzupflanzen und daraus Saatgut zu gewinnen. Jetzt schreibst du aber zu Steckzwiebeln:
“Die Samen von solchen Zwiebeln sollte man auf keinen Fall ernten und zur Aussaat benutzen; damit züchtet man (im strengen Sinne) nämlich (auf längere Sicht) „Zwiebeln“, die keine Zwiebeln mehr bilden, sondern nur noch regelmäßig, d. h., im selben Jahr blühen, so genannte „Schosserzwiebeln“.
Kann ich nun die kleinen Zwiebeln, die eben nur nußartig groß sind, zur Samengewinnung nutzen oder bekomme ich dann eben die „Schosserzwiebeln“?
Vielen Dank vorab für deine überaus hilfreiche Antwort!!
Herzliche Grüße, Sandra
Hallo Sandra,
normalerweise blühen solche kleinen, nuss-großen Zwiebeln noch nicht, sie “mästen” sich erst für den “Blüh-Akt”, d. h., sie werden zu dicken Zwiebeln; deshalb solltest Du die Samen von solch kleinen Zwiebeln, wenn sie denn blühen, nicht zur Samengewinnung nutzen.
Also mit der Samengewinnung lieber noch ein Jahr warten, bis die kleinen Zwiebeln (die Du als Steckzwiebeln verwenden kannst) groß und fett geworden sind.
Wenn Du im kommenden Jahr schon Samen gewinnen willst, solltest Du ein paar von den dickeren “Gewächshauszwiebeln” opfern, sie überwintern, und im nächsten Jahr blühen lassen. Sicher ist sicher.
Liebe Grüße, viel Erfolg und ein dickes Dankeschön für Dein Lob!
Jürgen
Ahoi Jürgen,
ich habe mich über deine rasche, nachvollziehbare & überaus dankbare Erklärung SEHR gefreut!! Nun weiß ich was zu tun ist
Dir nun eine erfolreiche restliche Erntezeit mit anschließender erholsamer Gartenpause
Sandra
Hallo Sandra,
eine kurze Ergänzung will ich noch anschließen: wenn ziemlich viele (mehr als die Hälfte) Deiner nuss-großen Zwiebeln blühen sollten, könntest Du die entstehenden Samen nutzen; denn dann scheinen die meisten Zwiebeln zumindest schon “fett” genug zu sein, um blühen zu können; denn im Grunde sind sie ja “ausgewachsen”, d. h., ein Jahr alt, auch wenn sie noch klein sind (Steckzwiebeln sind ja Zwiebeln im Jugendstadium, also noch nicht ausgewachsene Zwiebeln).
Wenn nur einzelne (weniger als ein Drittel) blühen, dann solltest Du diese ausreißen und kompostieren.
Danke übrigens für Deine guten Wünsche, aber Gartenpausen sind leider für mich keine Erholung; Gartenarbeit ist Erholung, in den Zwangspausen leide ich unter Entzugserscheinungen.
Liebe Grüße
Jürgen
Vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Mir ging es bis dato genauso wie Dir, im Net findet man praktisch nichts über Zwiebelanbau (oder auch Zwiebelzucht) nur “Anleitungen” für Steckzwiebel. Also werd ich mich heuer das erstemal an Zwiebel versuchen, mal sehen, was da draus wird.
besten Dank nochmals, Kurt
Ganz toller Artikel, habe schon öfter versucht Zwiebeln aus Samen zu ziehen. Leider war der Erfolg miserabel. Vielleicht lag es am Saatgut. Habe gestern neues gekauft und starte einen neuen Versuch. Sorten: The Kelsae, The Vaugirard, Radar zur Wintersteckzwiebel Zucht.
Herzlichen Dank für die tolle Anleitung.
Hallo Eleonora,
vielen Dank für das Lob!
Was hat bei Deinem Zwiebelanbau mit Samen bisher nicht geklappt? Sind überhaupt keine oder zu wenig Zwiebeln aufgelaufen (gekeimt)?
Es ist auf jeden Fall wichtig, sie nicht zuuu tief (max. 2cm) zu säen, die Erde über den Samen gut anzudrücken (sie festzutreten ist am besten) und Geduld zu haben – sie brauchen ziemlich lange, bevor sie keimen; außerdem muss man die zarten Hälmchen nach dem Auflaufen sorgfältig von der beikrautlichen Konkurrenz befreien.
Also ich hoffe, Du hast in diesem Jahr mehr Erfolg – und versuchst anschließend noch, von Deinen Zwiebeln selbst Samen zu gewinnen!
Beste Grüße
Jürgen
Vielen Dank für die super Anleitung, ist gespeichert und wird für die Unterlagen ausgedruckt. Ich werde das auf jeden Fall im nächsten Jahr versuchen.
Und jetzt schaue ich mich mal auf der Seite um … Weiter so!
Vielen Dank für die ausführliche Anleitung! Bisher habe ich nur Steckzwiebeln in den Garten gesteckt, da ich nicht wusste wie man aus Zwiebelsamen Zwiebeln ernten kann.
Nächstes Jahr kaufe ich dann Samen und freue mich schon darauf!
Sabine
Hallo Sabine (und hallo auch Euch anderen, die Ihr mir Dank für die Beschreibung der Samengewinnung bei Küchenzwiebeln ausgesprochen habt; das was ich hier jetzt schreibe, gilt auch für Euch)!
Ich freue mich ganz außerordentlich, dass Dir meine ausschweifende Darstellung von Nutzen ist, und hoffe natürlich, dass Du mit dieser Art Zwiebelanbau Erfolg hast; aber noch mehr hoffe ich, dass Du dann selbst wieder Samen gewinnst und über die Jahre eine perfekt an Deinen Garten angepasste Zwiebelsorte züchtest.
Allerbeste Grüße in die Welt
Jürgen
Vielen herzlichen Dank für die tolle und sehr ausführliche Beschreibung, wir haben schon immer einen Garten, doch noch nie haben wir Zwiebeln aus dem Samen gepflanzt. Wir werden es dann im nächsten Jahr sicher probieren.
Gruß
Astrid
Meinen herzlichen Dank für diese tolle Beschreibung!
Ich bin gerade dabei, zum ersten Mal “Höri Büllen” zu züchten und da kommt Ihre detaillierte Beschreibung höchst gelegen.
Schöne Grüße aus Bayrisch-Schwaben
Hallo Uwe,
Du schreibst, dass Du “Höri Büllen” züchtest; heißt das jetzt, dass Du sie in erster Linie anbaust, um Samen von ihnen zu gewinnen, oder, dass Du sie auch gezielt mit anderen Sorten kreuzt bzw. sie durch Selektion zielgerichtet verändern willst? Verwendest Du das Wort “züchten” also im Sinne von “anbauen” oder im Sinne von “entwickeln neuer Sorten”?
Beste Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich habe die Höri Büllen angebaut, um Samen zu gewinnen. Die kann man ja nirgends kaufen. Soeben habe ich die Samen ausgewaschen und getrocknet.
Viele Grüße,
Uwe
Hallo Uwe, danke für Deine Antwort.
In diesem Jahr werde ich auch versuchen, eigene Samen der Höri-Bülle zu gewinnen; im letzten Jahr habe ich aber ein Gramm von Frau Duventäster-Maier kaufen können, wie Du in meinem Beitrag “Zwiebelsamen sammeln” nachlesen kannst. So wie Du mit der Höri-Bülle habe ich das mit der “Rose von Roscoff” im letzten Jahr gemacht: Zwiebeln gekauft und dann blühen lassen, um Samen zu kriegen, weil ich die auch nirgends kaufen konnte.
Viel Erfollg weiterhin und beste Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich habe die Höri Büllen, aus denen ich die Samen gewonnen habe, tatsächlich auch bei Fr. Duventäster-Maier bestellt :-)
Da wir eine bretonische Partnerstadt haben, habe ich auch die Roscoff-Zwiebeln probiert.
Bei einer Blindverkostung hat die Höri Bülle geschmacklich aber ganz klar gewonnen.
Schöne Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
ist ja witzig, dass Du auch die rosa Roscoff hattest!
Wie hast Du die Blindverkostung gemacht, mit rohen oder gegarten Zwiebeln?
Und war die Roscoff so schlecht, dass Du sie nicht weitervermehren wolltest?
Beste Grüße
Jürgen
Vielen vielen Dank für die tolle Beschreibung.
Ich bin auf der Suche nach nachhaltigen Methoden und hier grad fündig geworden. Ich beschäftige mich zwar grad mit Tomaten- und Bohnenzucht (jetzt richtig praktisch), aber Zwiebeln, insbesondere deren Nachzucht interessieren mich auch und sollen auch praktiziert werden.
Einen lieben Gruß an “die Liebste”, ich bin ihr dankbar, dass sie Geduld hat, denn ich hab grad gaaaaanz viel gelernt und “die Liebste” hat es ermöglicht.
Viele Grüße aus dem Münsterland