Obstsalat

oder: Welche Obstbäume und Beerenbüsche mein Grundstück trägt.

Bis jetzt widme ich mich vor allem intensiv der Sammlung und Pflege von Erdbeeren, dem Aufbau einer Weinlaube sowie dem Anbau von Kürbisgewächsen (unter die auch die Melonen fallen); deshalb schreibe ich auch ganz sicher mehr zu diesen drei „Obstarten“ und habe ihnen aus diesem Grunde auch jeweils eine eigene Kategorie gegeben. Alle anderen süßen Früchte werden (vorläufig) in der Kategorie „Obst“ vereint und bilden dort (hoffentlich) einen appetitlichen Obstsalat.

Die Obstarten, die in diesen Salat kommen (weil nur sie für mich von Bedeutung sind), zähle ich hier erst einmal alphabetisch auf: Äpfel, Aprikosen, Birnen, Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren (schwarz, weiß und rot), Kirschen (süß und sauer), Pfirsiche, Pflaumen (Zwetschgen, Mirabellen, Reineclauden), Rhabarber und Stachelbeeren.

Meine Obstwiese vom Werkstattdach aus gesehen (7. August 2014)

Meine Obstwiese vom Werkstattdach aus gesehen (7. August 2014)

Die meisten von ihnen haben den Nachteil, recht viel Platz zu verbrauchen, vor allem natürlich die Baumartigen, wie Pflaume, Kirsche, Apfel und Birne. Wenn Platz für mich keine begrenzte Ressource wäre, würde ich all die genannten Obstarten auf meinem Gelände sammeln, d. h. in vielen verschiedenen Sorten versammeln.

So muss ich mich vorläufig auf ein paar Einzelexemplare beschränken oder, falls es doch mehr werden, sie wieder entfernen, bevor sie zu viel Raum greifen bzw. einen unversetzbaren Wurzelstock bilden.

Denn es ist auch bei diesen Obstarten so wie bei den anderen Pflanzen: ich würde gerne unzählig viele Büsche und Bäume aus Samen ziehen, um auf das Ergebnis gespannt sein, um ständig Neues probieren sowie Ungewöhnliches und Verbessertes entdecken zu können.

Was steht denn schon heute auf meinem Grund und Boden?

Von den Vorbesitzern übernommen habe ich einen großen alten Kirschbaum am Eingang des Gartens;

dazu vier Apfelbaumhalbstämme, zwei Birnbäume, einen Pflaumenbaum, einen Pfirsich, ein Stachelbeer- sowie zwei Johannisbeerhochstämmchen (weiß und rot); darüber hinaus waren einige Rhabarber-Stauden in den Beeten verteilt und an einem Baustellenabsperrgitter in der großen Wiese hatten zwei Brombeeren sowie eine Himbeere überlebt.

Die drei Hochstämmchen sind mittlerweile abgängig  (die Stachelbeere ist im letzten Jahr abgebrochen, die beiden Johannisbeeren sind dieses Jahr – wahrscheinlich – vertrocknet).
Die Brombeeren und Himbeeren haben sich dank meiner aufopferungsvollen Pflege aber prächtig erholt und mir in diesem Jahr erstmals mit soviel Früchten gedankt, dass ich daraus ein paar Gläser Marmelade kochen konnte.

Mein Pflaumenbaum in Blüte am 13. April

Mein Pflaumenbaum in Blüte am 13. April; hinten am Gewächshaus ist ein Birnbaum zu sehen

Und was ist seit meiner freundlichen Übernahme 2012 dazugekommen?

Drei Bäumchen habe ich 2013 im Internet bestellt und in die Lücken zwischen den anderen Bäumen gesetzt: eine Schattenmorelle, eine Mirabelle sowie eine Viktoria-Pflaume.

Im kommenden Jahr sollen noch zwei Kirschbäume folgen: Mit einem möchte ich den Wunsch meiner Liebsten nach leckeren, gelb-roten Knupperkirschen befriedigen, mit der Querfurter Königskirsche (leider habe ich eine „falsche“ Kirsche geliefert bekommen; diese GOOGLE-Bildersuche zeigt die beiden Varianten, die unter diesem Namen verkauft werden). Mit dem anderen möchte ich einer besonderen Mischung aus Süß- und Sauerkirsche huldigen: der Königin Hortense; diese beiden sollen aber mit dem alten Kirschbaum am Eingang in Reih‘ und Glied stehen (wofür neulich die Gelbe Magnolie ihr Leben lassen musste).

Im nächsten Jahr gibt es hoffentlich mal ein Bild von den dunkelroten Kirschen, die ich durch einen Netzüberzug über einen Zweig den Staren entziehen kann (der Vorbesitzer hatte den ganzen Baum überzogen, aber das ist mir zu aufwendig, vor allem nachdem ich die alten Netzreste im letzten Jahr mühsam aus dem Baum gerissen habe); aber wenn die Kirschen ausreifen können, sind sie wirklich zucker.

Meine Schattenmorelle mit ihren Früchten; leider habe ich die Rechnung ohne die Stare gemacht

Meine Schattenmorelle mit ihren Früchten; leider habe ich die Rechnung ohne die Stare gemacht

Aber jetzt komme ich zu meinem Lieblingsthema: der Aufzucht von Sämlingen.

Schon im Jahr 2012 erhielt ich einen Haufen schwarzer Johannisbeersämlinge am Leben, die von einem kurz zuvor abgestorbenen Exemplar herrührten; sie sprossen vor allem an seinem ehemaligen Standplatz, aber auch überall verstreut im Garten tauchten einzelne Exemplare auf.

Ich glaube, dass es ein Vorteil in dieser Hinsicht ist, wenn man seine Beete nicht mit der Hacke bearbeitet, sondern fein säuberlich jedes (Un)Kräutlein mit der Hand auszieht: Ich kann immer entscheiden, ob ich etwas stehen lassen will oder nicht. Auf diese Weise bin ich auch zu den meisten „neuen“ Erdbeeren gekommen, aber auch zu einer beachtlichen Anzahl Stachelbeeren.

Neben diesem „Wildwuchs“ habe ich natürlich gezielt Samen in die Erde gelegt, um daraus neue Büsche und Bäume zu gewinnen; die dafür auserwählte Stelle nenne ich mittlerweile „Meine kleine Baumschule“.

In meiner kleinen Baumschule haben sich mehrere Apfelbäumchen aus Samen einer Apfelsorte entwickelt, die mein Großvater in Hohenwepel (meinem Heimatort in Ostwestfalen) hat pflanzen lassen sowie aus einer, die ich in Andernach am Rhein bei einer Wanderung mit meinem Sammy in einer verwilderten Obstwiese wohlschmeckend fand;  dazu ein paar Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen und Kirschen aus schmackhaften, gekauften Früchten.

Aprikosen und Pfirsich sind schon an ihren Plätzen, die sie dereinst mit ihren Früchten füllen sollen, die Pflaume wird im kommenden Frühjahr übersiedelt.

Die Samen, die ich an der B2 bei Groß- und Klein-Ziethen im Herbst 2013 einigen Birnen entnommen hatte, sind mittlerweile auch schon zu recht kräftigen Sämlingen herangewachsen und werden im nächsten Jahr ordentlich vereinzelt, damit sie es den Apfelsämlingen gleichtun können.

Eine Batterie von schwarzen Johannisbeeren hat sich zudem aus Samen gebildet, die ich 2013 in Garbizc / Polen geerntet habe; sie haben in diesem Jahr schon ihren eigenen Platz an der Obstwiese erhalten und sind dort kräftig ins Kraut geschossen. Von ihnen erhoffe ich mir sogar 2015 schon die ersten Früchte.
Spannung.

In diesem Sommer habe ich verschiedene Johannisbeersamen (rot und weiß) in der Baumschule, dazu einige Zweigstücke von Hohenwepeler roten Johannisbeeren im Boden neben dem Fußballfeld versenkt (vegetative Vermehrung mit Hilfe von Stecklingen nennt man das); da warte ich dann ebenso gespannt auf grüne Blättchen.

2015 werde ich alle Stachelbeeren, die sich verstreut im Garten finden – und das sind einige, an einem Platz in die Obstwiese versammeln, am besten an den, der schon seit 2013 von einer Stachelbeere besetzt wird; diese hatte sogar schon in diesem Jahr einige rote, aber harte Früchte zu bieten. Sie ist zwar keine Entdeckung, aber für Marmelade ganz bestimmt brauchbar.

Die selbst gezogenen oder gefundenen Brombeeren und Himbeeren können sich schon sehen lassen und werden hoffentlich im kommenden Jahr erste Früchte präsentieren. Die aus Hangelsberg entführte Himbeere zeigte trotz mangelnder Zuwendung zumindest hoffnungsvolle Ansätze.

Jetzt hätte ich fast meine Apfelernte(n) vergessen!

Im ersten Jahr haben zwei der drei übernommenen Halbstämme so viele (leckere) Äpfel geliefert, dass wir sie kaum alle essen konnten. Im Frühjahr darauf haben mein Schwager Henrik und ich die Bäumchen ordentlich beschnitten (wie sich das gehört).

Danach war Schluss mit lustig: es gab zwar ein paar große Früchte, die sich aber die Apfelwickler haben schmecken lassen.

Heuer ist das ein besonderes Kreuz gewesen mit diesen Viechern: Der Besatz an Früchten nach der Blüte sah lange gut aus; sie entwickelten sich auch gut und ließen eine zufriedenstellende Ernte erwarten. Dann fielen die ersten Äpfel vorzeitig ab und so ging das nach und nach immer weiter, bis kein Apfel mehr am Baum hing. Bei den Äpfeln war der Wurm drin – und da muss sich was ändern.

Ach, und die Birnen. Ein größerer Baum der Sorte Conference steht neben dem kleinen Gewächshaus und war die letzten zwei Jahre auch ordentlich bestückt; aber dann wütet der Birnenrost und auch irgendein Tierchen macht die Früchte madig. Der süße Birnengeschmack ist mir deshalb so gut wie gar nicht auf die Zunge gelangt. Ist auch nicht der wahre Jakob gewesen.
Das kleine Birnbäumchen hat seine Früchte früh verloren; aber immerhin hatte es schon einmal ein paar angesetzt.

Und die Pfirsiche, über die kann ich ja nur Positives berichten: Im 1. Jahr gab es gleich eine Schüssel voll pelziger, grün-fleischiger, aber genießbarer Früchte; im 2. Jahr brachen zwei Äste unter der Last; aber die zwei Kisten voll, die wir ernten konnten, waren einfach nur köstlich: Rötlich-gelbe pelzige Haut, weißes Fruchtfleisch. In diesem Jahr gab es davon nur eine größere Schüssel voll, aber auch wieder genauso lecker.

Meine Liebste bei der Zubereitung von Obstsalat

Meine Liebste bei der Zubereitung von Obstsalat,…

Da ist er, der paradiesische Obstsalat, mit dem ich sie in den Garten locken kann!

…mit dem ich sie (manchmal) ins Paradies locken kann.