Winter adé
oder: Was man aus einem ausgereiften Zukkino aka Gartenkürbis kochen kann.
Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich hoffentlich vom Winter – vom letzten eingelagerten Erntegut auf jeden Fall – und stelle das selbst geschaffene Rezept für einen „Weiße-Bohnen-Winterzukkini-Eintopf“ vor.
Manche:r von Euch wird sich fragen, was denn um alles in der Welt „Winterzukkini“ sind?
Nun, das sind Zukkini, die ausgewachsen, d. h., als Gartenkürbis, den Winter überstanden haben; in manchen Teilen der Welt werden sie auch als „Winter-Squash“ bezeichnet.
Von Geburt her war es ein Exemplar der Sorte „Black Beauty“. Dieses war ebenso wunderbar groß und festfleischig wie seine Schwester, die wir schon im Winter verspeist hatten, aber deutlich hart-schaliger.
Bei der Schwester hatte ich noch gedacht, dass „Black-Beauty“ sich besser schälen lasse als z. B. „Striato d’Italia“ oder „Cocozelle de Tripolis“; doch in höherem Alter kriegen (fast) alle Gartenkürbisse eine harte Schale.
Diese Eigenschaft macht es zwar mühseliger, eine solche Frucht zu verarbeiten, ich kann aber nur jedem empfehlen, einmal eine Zukkino auswachsen zu lassen und wie einen Kürbis zu verwenden (Zukkini sind ja Kürbisse!). Das Fruchtfleich zerfällt nicht beim Kochen, wie das anderer Kürbis-Arten, und in Würfel geschnitten ergibt es eine ausgezeichnete Zutat zu Eintöpfen; von seinen sonstigen Verwendungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Ich habe es in diesem Winter zweimal für eine Suppe aus Trockenbohnen verwendet.
Die Suppe ist in gut einer Stunde auf dem Tisch, die Einweichzeit der Bohnen von 5 – 12 Stunden natürlich nicht mitgerechnet.
An Zutaten habe ich verwendet:
ca. 250 Gramm Trockenbohnen,
1 Bund Suppengrün, d. h., 2 – 3 Möhren, ein Stück Knollensellerie, eine halbe Stange Lauch (Porree) und etwas Petersilie,
3 – 5 mittelgroße Kartoffeln
250 – 500 Gramm Gartenkürbis (wie gesagt: ausgewachsen, nicht als Babyfrüchte = Zukkini/Zucchini)
Die Bohnen im Einweichwasser (Topf halbvoll) erhitzen; währenddessen das Suppengrün putzen, in kleine Stücke schneiden (Lauch und Petersilie habe ich ziemlich fein gehackt) und nach und nach in den Topf geben; danach die Zukkini und zuletzt die Kartoffeln, ebenfalls in Stücke geschnitten.
Nun ordentlich mit Bohnenkraut würzen. Kurz vor dem Ende der Garzeit Salz nach Geschmack zugeben, fertig!
Meiner besseren Hälfte war diese Suppe zu stückig; sie nahm deshalb kurzerhand den Pürierstab und verfeinerte ihren Teil damit soweit, bis er eine sämige Konsistenz angenommen hatte (Brei darf ich nicht sagen, das klänge zu abwertend, meint sie).
Diese Maßnahme verstärkte den Bohnengeschmack, fand ich; aber man kann die Suppe so oder so essen, das ist Geschmacksache, schmecken tut sie auf jeden Fall, so oder so.
P.S. Die erste Suppe hatte ich mit ausgereiften Bohnen der Sorte „Telstar“ angesetzt, die eigentlich eine Grüne-Bohnen-Sorte ist und unreif gegessen wird; diese eigentlich schwarzen Bohnen wurden beim Kochen zwar braun, aber nicht richtig weich.
Wer nun noch das komplette Lied / Gedicht des Hoffmann von Fallersleben, das ich für den Titel dieses Beitrags verwendet habe, lesen oder singen möchte (statt sofort diese wunderbare Suppe nachzukochen), den bediene ich auch damit:
Aber dein Scheiden macht,
Daß mir das Herze lacht!
Winter adé! Scheiden tut weh.
Winter adé! Scheiden tut weh.
Gerne vergeß ich dein,
Kannst immer ferne sein.
Winter adé! Scheiden tut weh.
Winter adé! Scheiden tut weh.
Gehst du nicht bald nach Haus,
Lacht dich der Kuckkuck aus!
Winter adé! Scheiden tut weh.