Rote Beete

oder: Was Rote Beete von Roten Rüben unterscheidet und welche man einkocht.

Die Große Suchmaschine hält sich nicht lange mit meiner Eingabe „Rote Beete“ auf, sondern zeigt mir, ohne zu fragen, nur Ergebnisse, die „Rote Bete“ enthalten; sie vermutet richtig: ich habe „Rote Bete“ falsch geschrieben.

Ich muss zugeben, dass ich sehr lange der falschen Schreibweise aufgesessen bin; erst mein praktischer Kontakt mit der Roten Rübe im letzten Jahr hat mich auf ihre korrekte Bezeichnung gestoßen; dabei ging mir das Licht auf: „Bete“ ist von „Beta“ abgeleitet, dem lateinischen bzw. wissenschaftlichen Namen von „Rübe“ (Beta vulgaris), und hat demnach nichts mit „Beet“ zu tun.

Es geht in diesem Beitrag also nicht um rote Beete sondern um rote Rüben.

2014 hatte ich – wie schon berichtet – zum ersten Mal ein paar Samen dieser Pflanze in meinen Gartenboden ein- und auch zwei, drei Rüben wieder herausgebracht.
2015 sollte die Rote Bete etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Ich hatte mir – neben der österreichischen Bernstein-Rübe, von der ich mir im Vorjahr einige Samen aufgehoben hatte – noch die Sorten „Detroit“ und „Rote Kugel“ besorgt; alle drei fanden nun neben – oder soll ich besser sagen: unter – dem Pflaumenbaum ihren Platz in einem kleinen Beet.

Rote Bete im Schatten des Pflaumenbaumes (29. Juni)

Rote Bete im Schatten des Pflaumenbaumes (29. Juni)

Die anschließende Wachstumsphase ist relativ kurz beschrieben: Die Samen keimten zuverlässig, die Pflänzchen wuchsen gut, wurden kaum von Schnecken benagt, überstanden Hitze und Trockenheit des Sommers leidlich, legten im September am besten zu und Anfang Oktober ein schönes Häufchen Rüben zu meinen Füßen.

Kurz vor der Ernte am 23. September

Kurz vor der Ernte am 23. September

Da mein großer Sohn, der die Rüben gerne roh verspeist, mir nur sehr wenige „Früchte“ abnehmen wollte, versuchte ich, den Großteil sauer einzulegen; in dieser Form kenne ich sie eigentlich nur und esse sie so auch sehr gerne (obwohl ich auch mal das Gericht „Borschtsch“ probieren wollte, das einzige Gericht, das ich kenne, das mit Roten Rüben zubereitet wird).

In einem ersten Versuch des Einlegens hielt ich mich an das Rezept für Gurken.

Ich schälte probehalber eine Rübe, schnitt sie in Scheiben, presste sie in ein Gurkenglas und übergoss sie wie die Gurken mit einem kochenden Sud aus Wasser, Essig und Gewürzen.

Rote Hände - aber nicht schlimm, das geht schnell wieder ab.

Rote Hände – aber nicht schlimm, das geht schnell wieder weg.

Nach vier Wochen testeten wir das Ergebnis: die Rote Bete war nicht wirklich genießbar; die Rübenstücke waren zu hart, zu roh, zu fad.

geschaelt_2015-10-16

Das bedeutete eine etwas intensivere Recherche im Internet und in zwei alten Kochbüchern meiner Mutter: Zumeist hieß es, dass die Rübe erst teilweise gar gekocht und anschließend noch eingekocht werden müsse.

glaeser-gefuellt_2015-10-16

Das schien mir aber, zuviel des Kochens zu sein, weshalb ich mich auf’s Ein(mal)kochen beschränkte. Ich braute mir einen gewürzreichen Essigsud, goss damit die gefüllten Gläser randvoll, deckelte sie und stellte sie in einen großen Topf; diesen füllte ich soweit mit Wasser, bis die Gläser zur Hälfte darin eingetaucht waren. Dann kochte ich sie für knapp eine halbe Stunde – und fertig aus.

sud_2015-10-16

Mit dem Ergebnis kann ich leben. Das eine oder andere Glas haben wir – vor allem meine Liebste und ich – schon mit Genuss geleert, ähm, ich meine, wir haben seinen Inhalt mit Genuss verzehrt.