Was blüht denn da?

oder: Gestatten, darf ich Ihnen meine Blumen und Stauden vorstellen?

Mein Tagewerk als Büromensch ist vollbracht; jetzt darf ich mich den Aus- und Abschweifungen hingeben, obwohl die beste Ehefrau von Allen ganz sicher noch ein paar andere Dinge mit Vorrang nennen könnte: Ich aber widme mich intensiv einem Aspekt meines Gartens, der oft zu kurz kommt, dem ich aber nun eine eigene Abteilung – wenigstens hier – gewidmet habe: Den Blütenpflanzen.

Dieser Beitrag ist ausschließlich als Übersicht konzipiert; ich stelle alle Pflanzen vor, die in meinem Garten blühen dürfen (also nicht die, deren Blühen ich ausdauernd entgegenarbeite, den sogenannten „Unkräutern“).
Den Kopf dieser Seite wird eine übersichtliche, alphabetisch geordnete Liste mit den Namen aller Pflanzen bilden sowie einem Link zu ausführlicheren, allgemeinen Informationen; darunter soll dann der Körper des Beitrags folgen: Ein oder zwei Bilder jeder Pflanzenart sowie ein paar Worte über sie, die meine Haltung gegenüber dieser Pflanze beschreiben und die Erfahrungen mit ihr.

Dieser „Blogpost“ wird also lang und immer mal wieder ergänzt werden; immer dann, wenn ich eine neue Pflanzenart in meinem Garten aussetze oder entdecke. Die eine oder andere Art wird ganz sicher eine Monographie bekommen, eine Einzeldarstellung, mit mehr Bildern und Worten, wie z. B. die Rosen; diese Seite aber soll eine handliche Übersicht bleiben.

Also los: Was blüht denn so in meinem Garten – und wann?

Es war gar nicht so leicht, die Namen aller Pflanzen zu finden; denn die meisten habe ich ja mit dem Garten übernommen und ich bin auf diesem Gebiet noch weniger Experte als bei Obst & Gemüse.

Das Datum unter dem Bild weist auf den Blühzeitraum hin. Ein Klick auf die unterstrichenen Namen führt übrigens direkt zum Bild- und Wortteil.

  1. Akelei, Gemeine (Aquilegia vulgaris), auch Gewöhnliche Akelei
  2. Alant, Deutscher (Inula germanica)
  3. Aster, Herbst- (Aster ageratoides)
  4. Bärlauch (Allium ursinum)
  5. Bartnelke (Dianthus barbatus)
  6. Bergenie, Herzblättrige (Bergenia cordifolia)
  7. Blutweiderich, Gewöhnlicher (Lythrum salicaria)
  8. Berg-Flockenblume (Centaurea montana)
  9. Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica), auch Scharlachlichtnelke oder, wegen der auffälligen Blütenform, Malteserkreuz oder Jerusalemer Kreuz
  10. Clematis-Hybride (Waldrebe, Clematis)
  11. Christrose (Helleborus niger) oder auch Schneerose oder Weihnachtsrose
  12. Distel, Esels- (Onopordum acanthium), auch Krebsdistel, Wolldistel, Krampfdistel
  13. Dreimasterblume, Virginia- (Tradescantia virginiana)
  14. Ehrenpreis, Langblättriger (Veronica longifolia)
  15. Silberpolster-Ehrenpreis (Veronica spicata ssp. incana)
  16. Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum)
  17. Frauenmantel, Weicher (Alchemilla mollis; Syn.: Alchemilla acutiloba var. mollis Buser)
  18. Gämswurz (Doronicum columnae)
  19. Gänseblümchen (Bellis perennis), auch „Mehrjähriges Gänseblümchen“, Maßliebchen, Tausendschön, Monatsröserl
  20. Gelenkblume (Physostegia virginiana) oder auch Etagenerika
  21. Glockenblume Polster-; Stern-Polster-; Knäuel-; Pfirsichblättrige; unbekannte (Campanula hercegovina, garganica oder poscharskyana, glomerata, persicifolia)
  22. Gilbweiderich, Punktierter (Lysimachia punctata), auch Goldfelberich
  23. Gold-Lauch (Allium moly), auch Pyrenäen-Lauch
  24. Habichtskraut, Orangerotes (Hieracium aurantiacum, Syn.: Hieracium brunneocroceum, Pilosella aurantiaca)
  25. Hasenglöckchen, Spanisches (Hyacinthoides hispanica)
  26. Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  27. Hortensie, Bauern- (Hydrangea macrophylla), oder auch Gartenhortensie
  28. Jungfer im Grünen (Nigella damascena)
  29. Kamille, Echte (Matricaria chamomilla)
  30. Kartoffel (Solanum tuberosum), auch Erdapfel (Herdöpfel) oder Grundbirne (Grumbeer)
  31. Königskerze, Pracht-, Schwarze, (Verbascum speciosum, Verbascum nigrum)
  32. Kornblume (Centaurea cyanus)
  33. Krokus (Crocus spec.)
  34. Lichtnelke, Kronen- (Silene coronaria), auch Vexiernelke, Kranzlichtnelke
  35. Löwenmaul, Großes (Antirrhinum majus), auch Garten-Löwenmaul
  36. Löwenzahn, Gewöhnlicher (Taraxacum sect. Ruderalia)
  37. Lungenkraut, Geflecktes (Pulmonaria officinalis), auch Echtes Lungenkraut
  38. Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  39. Malve, Rosen- (Malva alcea), auch Rosenmalve, Spitzblättrige Malve, Sigmarskraut oder Siegmarswurz
  40. Milchstern, Dolden- (Ornithogalum umbellatum) auch Doldiger Milchstern oder Stern von Bethlehem
  41. Mohn, Seiden-, Schlaf- (Papaver rhoeas var. „Shirley“, Papaver somniferum)
  42. Minze (Mentha), drei verschiedene Sorten
  43. Narzisse (Narcissus), mehrere Sorten, von weiß bis gelb („Osterglocke“)
  44. Nelkenwurz, Roter (Geum coccineum), auch Garten-Nelkenwurz
  45. Pfingstrose (Paeonia), mehrere Farbvarianten, von rosa bis rot („Osterglocke“)
  46. Phlox, Hoher Stauden- (Phlox paniculata), mehrere Farbvarianten, von weiß bis pink
  47. Prachtscharte, Ährige (Liatris spicata)
  48. Prärielilie, Leichtlin- (Camassia leichtlinii)
  49. Purpurglöckchen (Heuchera × brizoides)
  50. Ringelblume (Calendula officinalis)
  51. Rose, Kultur- (Rosaa), zahlreiche Sorten in allen möglichen Farben
  52. Platterbse, Breitblättrige (Lathyrus latifolius), auch Breitblatt-Platterbse oder Bukettwicke
  53. Salbei, Echter (Salvia officinalis), auch Garten-Salbei, Küchensalbei oder Heilsalbei; Steppensalbei , Salvia nemorosa)
  54. Salomonssiegel, Vielblütiges (Polygonatum multiflorum), auch Vielblütige Weißwurz, Wald-Weißwurz oder Wald-Salomonssiegel
  55. Schachblume (Fritillaria meleagris), auch Schachbrettblume oder Kiebitzei
  56. Schneeglöckchen (Galanthus), eines von 20 verschiedenen Arten, die es gibt
  57. Schnittlauch (Allium schoenoprasum), auch Graslauch, Binsenlauch, Brislauch, Grusenich, Jakobszwiebel oder Schnittling
  58. Seifenkraut, Gewöhnliches (Saponaria officinalis), auch Echtes Seifenkraut, Seifenwurz oder Waschwurz
  59. Schwertlilie, Zwerg-; andere (Iris)
  60. Silberblatt, Einjähriges (Lunaria annua), auch Garten-Silberblatt, Judas-Silberling, Judas-Pfennig, Silbertaler oder Garten-Mondviole
  61. Sonnenhut, Gewöhnlicher (Rudbeckia fulgida), auch Leuchtender Sonnenhut
  62. Spinnenblume (Tarenaya hassleriana), auch Spinnenpflanze
  63. Stockrose, Gewöhnliche (Alcea rosea)
  64. Storchschnabel, Wiesen-; Balkan- (Geranium pratense, Geranium macrorrhizum)
  65. Strandflieder, Breitblättriger (Limonium latifolium), auch Meerlavendel
  66. Taglilie, Gelbe (Hemerocallis lilioasphodelus)
  67. Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis), auch Zweifarbige Herzblume, Herzerlstock, Flammendes Herz oder Marienherz
  68. Trollblume (Trollius europaeus)
  69. Tulpen (Tulipa)
  70. Veilchen, Grönland- oder Labrador- (Viola labradorica)
  71. Vergissmeinnicht, Wald- (Myosotis sylvatica)
    Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
  72. Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  73. Wegwarte, Gemeine (Cichorium intybus), auch Gewöhnliche Wegwarte oder Zichorie
  74. Weidenröschen, Zottiges (Epilobium hirsutum), auch Rauhaariges Weidenröschen
  75. Ziest, Großblütiger (Stachys menthifolia; Syn.: grandiflora)
  76. Yucca (Yucca filamentosa), Fädige Palmlilie

Akelei

Meine Akelei am 23. Mai; hier dürfen sie sich tummeln und aussähen - ungepflegt

Akelei am 23. Mai 2014

Ganz am Rand des vorderen Gartenbereichs, im Schatten der hohen Hecke von Nachbar S., tummeln und säen sich meine Akeleien aus, 2014 sogar in weiten Bereichen des angrenzenden Beets.

Ich kenne sie von früher, aus dem heimatlichen Garten, in dem sie meine Mutter auch sich aussäen ließ und sie an allen möglichen Orten auftauchten – so wie jetzt in meinem Garten. Das ist schön.

Deutscher Alant (meiner Ansicht nach)

Tauchte 2013 am Rande des kleinen Rasens auf und wuchert seitdem

(Deutscher) Alant im Juli 2014

Diese Pflanze tauchte 2013 am Rande des kleinen Rasens auf, in der Ecke zwischen Hecke und Weinreben; da sie mir unbekannt war und mit ihren kräftigen, grau-filzigen Blättern interessant wirkte, fuhr ich mit dem Rasenmäher um sie herum. Im Spätsommer desselben Jahres belohnte sie mich dafür schon mit schönen, mittelgroßen, gelben Blüten.

Mittlerweile hat sie ihr Areal ausgedehnt, ist zu einem fetten Horst geworden. Mal sehen, wie lange ich sie wuchern lassen kann, ohne dass sie meiner Liebsten ihren Liegestuhlplatz streitig macht.

Herbstaster

Sind mir wahrscheinlich vom Nachbarn zugeflogen Oktober 2014)

Herbstastern (Oktober 2014)

Die mir ebenfalls unbekannten Astern tauchten 2013 als winzige Pflänzchen an verschiedenen Stellen in meinen Gemüsebeeten auf. In der Hoffnung auf neuartige Pflanzen versetzte ich sie in die Blumenrabatten. und tatsächlich: Schon im Herbst liefen sie zu großer Form auf und entpuppten sich als Herbstastern.

Leider in einer mir wenig zusagenden Farbe; wären sie rosa oder violett gewesen, tja, dann hätten sie vielleicht meinen Garten weiterhin zieren dürfen – aber so? Musste ich sie am 1. November auf den Kompost verfrachten.

Doch zwei, schwach violette, die auch nicht direkt neben den Beeten stehen und diese verschatten, durften bleiben.

Ich weiß, die anderen werden auch versuchen zurückzukommen, da ganz sicher ein paar Stückchen ihres Rhizoms im Boden verblieben sind; aber dagegen werde ich angehen.

Bärlauch

Bärlauch am 4. Mai 2015

Bärlauch am 4. Mai 2015

Anfang der 70er Jahre gab mein Vater die Sauenhaltung auf; dadurch lagen die Wiesen um den Hof brach, die jahrelang als Auslaufflächen für die Schweine gedient hatten. Mein Vater hatte die Idee, diese Flächen „aufzuforsten“, d. h. mit Bäumen zu bepflanzen. So fuhren wir zwei Jahre lang im Frühjahr häufiger in die umliegenden Wälder, um junge Buchen, Eschen oder Espen auszugraben und auf unserem Hofgrundstück heimisch zu machen. Der eine oder andere Jungbaum stand mitten in Bärlauch, so dass wir nicht umhin konnten, es ebenfalls zu transplantieren.

Mittlerweile nennt das Dorf die Hofstelle „im Wäldchen“; das zeigt, das unsere Arbeit von Erfolg gekrönt wurde. Auch der Bärlauch zeigt an, dass er sich dort wohl fühlt: Im Frühjahr bedeckt er nahezu vollständig den Boden des „Wäldchens“.

In meinem Garten war er wohl schon bei meiner Ankunft vorhanden; entdeckt habe ich ihn aber erst 2015 – und ob er sich ausbreiten wird, kann ich noch nicht sagen, ich hätte nichts dagegen, obwohl ich ja nicht will, dass mein Grundstück verwaldet.

Bartnelke

Bartnelke (8. Juni 2014)

Bartnelke (8. Juni 2014)

Vor dem kleinen Gewächshaus blühte bei meiner Übernahme eine dieser Pflanzen, die mir damals dem Namen nach unbekannt war. Wie die meisten anderen Blumen ließ ich sie blühen, Samen ausbilden und diese verstreuen. Im nächsten Jahr hatte sie schon eine größere Fläche eingenommen, und ich mich mittlerweile auch mit dem Aussehen der Keimlinge vertraut gemacht.

Und dann war ich angetan von ihren Farbvariationen; die sind wirklich großartig. Ich hoffe, sie wird sich an jenem Standort erhalten und mir weitere, schöne Momente bescheren!

Herzblättrige Bergenie

Herzblättrige Bergenie (25. April 2015)

Herzblättrige Bergenie (25. April 2015)

Diese Pflanze ist mir auch schon immer mal wieder ins Auge gefallen, d. h., ich konnte sie aufgrund ihrer Größe nicht übersehen, aber wohl gelitten war sie nicht, zu unbekannt und merkwürdig schien sie mir. Außerdem blüht sie zeitig im Frühjahr (März, April); zu dieser Zeit habe ich zumeist Wichtigeres zu tun, als mich der Betrachtung und dem Genuß von Blüten hinzugeben.

So stand sie das ganze Jahr über im Schatten anderer Beschäftigungen (und auch anderer Pflanzen und von Gebäuden; sie ist tatsächlich eine Schattenpflanze).

In diesem Jahr (2015) hat sie aber gnädige Aufnahme in meinen Blumenatlas sowie in meine Gunst gefunden. Mal sehen, zu was das führt.

Blutweiderich

Einfahrt zum Carport (Juli 2014), Blutweiderich zwischen Stockrosen

Einfahrt zum Carport (Juli 2014), Blutweiderich zwischen Stockrosen

Der Blutweiderich hat mir schon immer gut gefallen, wenn ich ihn wild an Bach- oder Flussufern gesehen hatte – und ich hätte die Pflanze, die vor der Kleingartenkolonie an der Straße stand, gern in meinen Garten übersiedelt.

Doch als ich die zu Nachbars Garten an den Zaun gepflanzten Stockrosen pflegte, fiel mir der Blutweiderich auf, der dort – noch mehr in Nachbars Garten – sein Wesen trieb; ich sprach ihm gut zu und forderte ihn auf, herüber zu kommen, indem ich ihm kein Blättchen krümmte – und siehe da, er breitete sich in die gewünschte Richtung aus. Mir zur Freude. Und ich werde ihn gewähren lassen – auch auf Kosten der Stockrosen.

Bergflockenblume

Bergflockenblume am 15. Mai 2014

Bergflockenblume am 15. Mai 2014

Blaue Blumen haben bei mir eine besondere Stellung; deshalb darf sich diese Pflanze gern im Garten ausbreiten.

Von einer Staude, die 2012 noch am Eingang des Gartens stand, ist mittlerweile nichts mehr zu sehen; aber diese hier hat zwischen den Platten des Fahrrad-Stellplatzes, den Familie B. im Eingangsbereich angelegt hatte, ihren Platz gefunden – und wird sich hoffentlich von dort aus weitere Plätze nutzbar machen.

Brennende Liebe

Brennende Liebe am 28. Juni 2014

Brennende Liebe am 28. Juni 2014

Brennende Liebe oder, wegen der auffälligen Blütenform, Malteserkreuz oder Jerusalemer Kreuz

Brennende Liebe oder, wegen der auffälligen Blütenform, Malteserkreuz oder Jerusalemer Kreuz (8. Juni 2014)

„Brennende Liebe“, der Name gefällt mir! Und mit ihm das leuchtende Rot.

Diese Pflanze wird auch ziemlich hoch, was sie mehr geeignet für Randbereiche macht, die keinen Schatten werfen; aber noch habe ich keinen konkreten Plan für die Anlage meiner Blumenflächen.

Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, alle Blumenrabatten, die den vorderen Garten einhegen, zu beseitigen; aber dann tut es mir doch zu leid um die Farbenpracht, auf die ich dann verzichten müsste.

Bisher sieht mein Plan vor, die eine Seite des Gartenweges mit niedrigen mehrjährigen Pflanzen (Stauden) einzufassen, die andere mit niedrigen, einjährigen.

Clematis

Clematis, 6. Juli 2014

Clematis, 6. Juli 2014

Auf dem Bild sieht es zwar so aus, als hätte eine Pflanze Blüten verschiedener Farbe, aber dem ist nicht so: neben der Werkstatt standen zwei Clematis an einem Klettergerüst, das den Unterstand seitlich begrenzte. Ich wollte diesen Platz aber vollständig vor Blicken von Menschen schützen, die an unserem Garten vorbeigehen; deshalb habe ich den Weg verlegt und den direkten Durchgang zum Klo / zur Werkstatt mit einer Erweiterung des Klettergerüsts sowie einer weiteren Clematis verschlossen. Diese haben wir in einer kräftigeren Farbe gekauft – mir gefallen blasse, verwaschene, eher gräuliche Farben nur mäßig.

Christrose, Schneerose, Weihnachtsrose

Schneerose am 11. April 2015

Schneerose am 11. April 2015

Erst als ich im Frühjahr über den Blog der Berlingärtnerin gestolpert bin und dort ihren Beitrag über die „Lenzrose und ihr Fußvolk“ gelesen hatte, ist mir die Meine in meinem Garten aufgefallen: Die stacheligen Blätter dieser Pflanze waren mir immer unsympathisch, ebenso der Name „Christrose“ (wenn auch nicht aufgrund meiner unchristlichen Grundhaltung; meine Frau besitzt eine gewisse Allergie gegen das „Christ“ in zahlreichen Bezeichnungen aufgrund ihrer atheistischen Erziehung im anderen Deutschland); irgendwie waren sie nichts für Unsereins, den Kraut- und Rübengärtner, den Liebhaber greller Farben.

Doch nun, nach dem geschärften Blick durch die Lupe einer Liebhaberin jener Gattung sowie die Notwendigkeit für diesen Beitrag ALLE meine Blütenpflanzen gerecht zu beschreiben, sehe ich die Pflanze mit anderen Augen: Sie hat Schönheit, man muss nur genau hinschauen. Außerdem braucht sie natürlich einen entsprechenden Rahmen: So als Einzelexemplar in einer Reihe mit zig anderen Pflanzen fällt sie kaum auf – sie hat ja nur sehr blasse Blüten; aber in Pulks und Kombination mit anderen Frühblühern ist sie nicht zu verachten. Finde ich.

Eselsdistel

Staudenpracht mit Eselsdistel am Eingang (12. Juli 2014)

Staudenpracht mit Eselsdistel am Eingang (12. Juli 2014)

Blüte der Eselsdistel (12. Juli 2014)

Blüte der Eselsdistel (12. Juli 2014)

Man erkennt sie kaum auf dem Bild; aber es ist die hohe Pflanze rechts außen, mit den silbernen, stacheligen Blättern und Stängeln.

Ich hatte die Distel zuvor auf Feldern in der Nähe unserer Kolonie gesehen – beeindruckende, große Pflanzen, mit eben solchen Blüten; und ich wollte sie natürlich auch in meinem Garten haben – wie alle (Wild-)Pflanzen, die mir gefallen.

Als nun das Roggenfeld in der Nähe abgeerntet war, sah ich beim morgendlichen Brötchenholen, dass am Feldrand zahlreiche Jungpflanzen demnächst ihr Leben verlieren würden – wenn nämlich der Acker gepflügt werden würde. Da verkleidete ich mich als Weißer Ritter, der zumindest zwei, drei Pflanzen das Leben rettet.

Dass sie dann 2014 meinen Garten zierten – und und dies hoffentlich auch in Zukunft tun – war nur ein ungewollter Nebeneffekt der guten Tat.

Dreimasterblume

Dreimasterblume am 12. Juli 2014

Dreimasterblume am 12. Juli 2014

Sie sind zumindest sehr beliebt bei Bienen

Sie sind zumindest sehr beliebt bei Bienen

Dieses Bild zeigt die Vergangenheit: Diese üppig wuchernden Pflanzen, die sich ihren Platz dort selbst ausgesucht hatten, mussten im Zuge des Terassenbaus leider weichen; dabei hatte ich sie gerade erst ins Herz geschlossen – so wie eine große Anzahl Bienen, die sie oft und gern besucht haben. Bisher hatte ich gewisse Vorbehalte gegen die Dreimasterblume, da ich sie nur aus langweiligen Vorgärten kannte, die mir wegen ihrer gepflegten Rasenflächen und zahllosen immergrünen Büsche nicht gefielen.

Nun hoffe ich, dass die Dreimasterblume an günstigerer Stelle wieder auftaucht – oder sich die Exemplare erholen, die an anderen Stellen gegenüber ihren Konkurrenten ins Hintertreffen zu geraten drohen.

Langblättriger Ehrenpreis

Langblättriger Ehrenpreis

Langblättriger Ehrenpreis am 1. Juli 2016

Den Langblättrigen Ehrenpreis hatte ich auf unserem Weg von Berlin zum Zützener Winkel an der Straßenböschung hinter Felchow, Richtung Flemsdorf, als blau-blühenden Fleck immer mal wieder wahr- und mir dann auch vorgenommen, ihn in meinem Garten auf dem Wiesenweg anzusiedeln. Er hat nicht nur lange Blätter, sondern auch ebensolche Stängel, und sein Standort schien ihn für den Weg tauglich sein zu lassen.

So hielt ich im zeitigen Frühjahr 2014, als ich die Stelle einmal allein passierte, kurz entschlossen an, holte den immer mitgeführten kleinen Spaten aus dem Wagenheck und begab mich auf die Suche nach dem Flecken, auf dem ich sie gesehen hatte. Ich glaubte, die Stelle ohne Probleme finden zu können, da die Pflanzen im Sommer groß und deutlich sichtbar waren. Da sollten doch jetzt wenigstens noch die vertrockneten Stängel den Platz markieren; aber ich fand nur ein winziges Pflänzchen, das mir wenigstens ein Teil des großen Ganzen zu sein schien.

Der kleine Ableger entwickelte sich dann tatsächlich zum erhofften Ehrenpreis – und wuchs im Laufe des Jahres auch zu gewisser Größe heran.

In diesem Sommer werde ich ihn hoffentlich wiedersehen – und auch fotografieren.

Silberpolster-Ehrenpreis

Silberpolster-Ehrenpreis

Eine Entdeckung des Jahres 2016 ist der nun endlich (hoffentlich richtig) erkannte Silberpolster-Ehrenpreis. Er bildet mit der Kronen-Lichtnelke die silbergrünen Polster auf dem Pflasterweg ganz vorn am Garteneingang, der zum Wiesenweg führt. Er ist ein recht zähes Ritzengewächs, das sich bevorzugt an trockenen Standorten wie Steingärten wohlfühlt. Ich hoffe, er bleibt mir noch ein wenig treu.

Feuer-Lilie

Feuerlilie 12. Juli 2014

Feuerlilie 12. Juli 2014

Diese Pflanze steht sehr unbeachtet am ehemaligen Fahrradstellplatz, fast unter dem großen Kirschbaum. Diesen Platz habe ich noch nicht wirklich in mein Bild vom Garten einbezogen; wahrscheinlich aufgrund seiner Nähe zum Weg, auf dem andere Kleingartennutzer entlang kommen und mich in Gespräche verwickeln könnten. Doch auch der Schatten des Kirschbaums könnte ein Grund dafür sein: Ich weiß mit diesem Platz (noch) nichts rechtes anzufangen.

Weicher Frauenmantel

Weicher Frauenmantel (30. Mai 2014)

Weicher Frauenmantel (30. Mai 2014)

Ok, die Staude hat schon was: Sie ist robust und breitet sich gerne aus; aber insgesamt ist sie mir zu wenig auffällig. Ich behalte sie nicht aus Überzeugung, eher aus Gründen der Sentimentalität (die Vorbesitzer haben sie gepflanzt); aber sie wird sich schon in irgendeinem Eckchen halten, auch wenn ich mich noch weniger um sie kümmere als um andere.

Gäms- oder Gemswurz

Gämswurz am 2. Mai 2014

Gämswurz am 2. Mai 2014

In zahlreichen Gärten der Umgebung bildet diese Pflanze im zeitigen Frühjahr prächtige Horste und ich hatte schon ein Auge in manchen Baumärkten auf sie geworfen; aber mit Blumen tue ich mich bekanntlich schwerer als z. B. mit Erdbeeren, sie einfach mitzunehmen und im Garten auszusetzen. Doch als ich im Frühjahr 2013 dieses Exemplar ganz in der Nähe unseres Autoabstellplatzes, dort, wo einige Nachbarn ihre Gartenabfälle entsorgen, blühen sah, konnte ich nicht anders und siedelte sie in meinen Garten um.

Die obige Aufnahme zeigt sie im Jahr darauf. Ich hoffe, sie behauptet ihr Plätzchen neben der üppigen Pfingstrose.
Die folgende Aufnahme entstand zwei Jahr später:

Im April 2016. Ich glaube, ich muss mir keine Sorgen mehr um ihn machen.

Im April 2016. Ich glaube, ich muss mir keine Sorgen mehr um ihn machen.

Gänseblümchen

Ein winziger Ausschnitt, stark vergrößert

Gänseblümchen im Rasen im Mai

Diese kleinen, hübschen Blümchen kamen und kommen zahlreich in den Rasenflächen vor.

Als ich einen Teil des kleinen Rasens hinter dem Haus zu einer Rosenrabatte umwidmete, durfte sich allein dieses Pflänzchen den Platz dort mit den Rosen teilen. Mittlerweile hat es den größten Teil davon erobert und bildet eine dichte Bodendecke. Das gefällt mir, und ich hoffe, dass diese Decke so dicht wird, dass ich das Auszupfen anderer Kräuter dort bald bleiben lassen kann.

Gelenkblume

Gelenkblume (12. Juli 2014)

Gelenkblume (12. Juli 2014)

Noch eine Pflanze, die unter dem Kirschbaum am Plattenplatz mehr oder weniger unbeachtet wächst und blüht.

Ich musste ihren Namen jetzt erst einmal erkunden (ja, dieser Bericht zwingt mich dazu, einige Dinge genauer zu betrachten – und das ist gut. Ich merke vor allem, dass ich doch einiges nicht genau genug wahrgenommen und fotografiert habe; auch das merke ich erst bei intensiver Beschäftigung mit dem Thema).

Das Zartrosa ihrer Blüten gefällt mir. Leider braucht sie eine Stütze, um aufrecht stehen zu bleiben; sie kippt sehr leicht um, wie man auch auf dem Foto sehen kann.

Glockenblume

Polsterglockenblume (8. Juni 2014)

Polsterglockenblume (8. Juni 2014)

Bienen in Blüten der Polsterglockenblume (8. Juni 2014)

Bienen in Blüten der Polsterglockenblume (8. Juni 2014)

Unbekannte Glockenblume (12. Juli 2014)

Unbekannte Glockenblume (12. Juli 2014)

Unbekannte weiße Glockenblume

Unbekannte weiße Glockenblume

Glockenblumen gehören eindeutig zu meinen Favoriten. Von ihnen würde ich gern eine größere Artenzahl im Garten beherbergen.

Vor längerer Zeit, als ich noch passionierter Balkongärtner war, habe ich schon mal versucht, einige Arten dort zu versammeln; aber bis auf die Garten-Glockenblume, die ich im letzten Jahr noch in den Garten exportiert (und dann in ihrem Gefäß fast habe vertrocknen lassen), ist mir keine geblieben.

Bei meiner Ankunft im Zützener Winkel gab es ein paar schöne Exemplare der Pfirsichblättrigen Glockenblume; aber meine mangelnde Aufmerksamkeit haben sie bald vergehen lassen. Es haben zwar in irgendwelchen Winkeln die eine und andere überlebt – das glaube ich aus den Augenwinkeln gesehen zu haben, doch sicher ist das nicht. Ich habe keine von ihnen dokumentiert.
Sie scheinen mir auch zu zart, um sich gegen die wüchsigen Gesellen, die es bei mir am besten haben, durchsetzen zu können (von Schnecken und anderen Belästigern ganz zu schweigen).

Es ist eine Aufgabe für das kommende Gartenjahr, dieser Gattung zu mehr Geltung zu verhelfen.

Gilbweiderich, Goldfelberich

Goldfelberich am 28. Juni 2014

Goldfelberich am 28. Juni 2014

Das ist schon ein prachtvoller Busch, ein gelbes Glanzlicht im Blütengarten! Vor und hinter dem Haus gibt es je einen Horst; dieser hier am Garteneingang hat sich ganz schön breit gemacht und seine Nachbarn fast schon erdrückt. Außerdem ragt er ziemlich weit in mein Beet hinein; aber ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich ihn behandeln muss, damit er unter meiner Kontrolle bleibt.

Ach, ich kann mich doch nicht um alles kümmern! Könnten nicht wenigstens die Blumen ihre Schönheit unter den Händen meiner Frau entfalten?
Nein, nein, ich mach‘ das schon, alles zu seiner Zeit!

Gold-Lauch

Gelb blühende, niedrige Zwiebelpflanze (8. Juni 2014)

Gold-Lauch (8. Juni 2014)

Blüte, vergrößer (30. Mai 2014)

Blüte, vergrößert (30. Mai 2014)

Zwecks erkennungsdienstlicher Behandlung ist diese Pflanze doppelt abgebildet. Für sachdienliche Hinweise auf ihren Namen lobe ich hiermit als Belohnung einen Wochenendaufenthalt im Garten zur Erdbeerzeit aus!

Habe es nun schon selbst geschafft. Wer Lust auf Erdbeeren hat, darf trotzdem Anfang Juni zu Besuch kommen!

Orangerotes Habichtskraut

Orangerotes Habichtskraut (8. Juni 2014)

Orangerotes Habichtskraut (8. Juni 2014)

Das Pflänzchen ist selbstständig in den Garten eingedrungen – Frau B. kannte es nicht; aber es stand im Weg, genauer gesagt, im Weg zwischen zwei Reihen Erdbeeren.
Ich habe ihm dann ein Plätzchen ganz in der Nähe, in der Blumenrabatte nebenan, gegeben. Dort darf es sich, so gut es kann, mit seinen Ausläufern verbreiten.
Bis jetzt tut es das ganz erfolgreich.

Spanisches Hasenglöckchen

Spanisches Hasenglöckchen, 16. Mai 2015

Spanisches Hasenglöckchen, 16. Mai 2015

So, nun habe ich auch dieses Pflänzchen entdeckt! Wie ich es in den Jahren zuvor nur übersehen konnte?! Oder vermehrt es sich derart schnell?
Jetzt, wo ich darauf achte, stelle ich fest, dass es zu dieser Zeit fast die Hälfte der Beeteinfassung ausfüllt. Nicht schlecht, Herr Specht.
Möglicherweise verschwinden nach der Blüte auch die Blätter wieder, so wie bei Narzissen und Krokussen; dann wäre ich zumindest ein wenig rehabilitiert, denn dann hätte ich sie nur im Frühjahr nicht wahrgenommen, in einer Zeit also, in der ich 100% auf das Säen und Pflanzen fokussiert bin.

Damit habe ich erneut einen Grund vor Augen geführt bekommen, dieses Gartenbuch zu führen.

Heide-Nelke

Heide-Nelke (30. Mai 2014)

Heide-Nelke (30. Mai 2014)

Diese kleine Polsterpflanze ziert einen der beiden Hohlblocksteine am Eingang zum inneren Gartenteil (vom Haus aus kommend rechts; gegenüber leuchtet die Polster-Glockenblume). Wenn ich sorgsam darauf achte, dass sich keine Konkurrenten bei ihr einnisten (oder mein Söhnchen Juri etwas aus seinen Samentütchen auf etwaige Leerstellen streut), dann überzieht das Pflänzchen den Stein eine Zeitlang mit kräftigem Pink.

Garten-Hortensie

Garten- oder Bauernhortensie (6. Juli 2014)

Garten- oder Bauernhortensie (6. Juli 2014)

Direkt vorm Haus, den größten Teil des Tages im Schatten, auf der Nordseite also, steht diese üppige Hortensie. Dort stehen noch mehr, sogar eine, die meine Stieftochter Nina gleich im ersten Jahr (2012) mitgebracht hat – weil sie ihr so gut gefiel.

Nina, schau, was aus Deiner kleinen Hortensie geworden ist! (27. Juli 2015)

Ich habe zwar aus meiner Abneigung gegen diese unfruchtbare Pflanze keinen Hehl gemacht, aber dennoch der Implantierung einer weiteren Ausgabe dieser Art zugestimmt (insgeheim natürlich mit der Hoffnung verbunden, Nina damit zu einer Gartenliebhaberin machen zu können).

Mehr Hortensien

Letzteres ist zwar nicht eingetreten, aber meine Abneigung hat sich stark verringert; ich muss gestehen, dass mir dieser rosa Knäuelbusch mittlerweile ganz gut gefällt – und ich habe nichts dagegen, wenn Ninas weiße Hortensie ebensolche Dimensionen annimmt.

Jungfer im Grünen

Jungfer im Grünen (30. Mai 2014)

Jungfer im Grünen (30. Mai 2014)

Was für ein hübscher Name! Und wenn sie so hellblau dasteht, gefällt sie mir sogar; leider sind viele Exemplare eher schmutzig-weiß.

Nun gut, anfangs wollte ich sie niederhalten, die Einjährige; aber dann dachte ich mir: soll sie die Lücken füllen, soll sie sich die Orte suchen, die andere Pflanzen nicht mögen, soll sie meinen Garten bereichern. Und nun ist sie da – und bleibt wohl noch ein Weilchen; mein Gartenboden muss von ihren Samen zumindest ziemlich voll sein – so viel wie sie geblüht und ausgesamt hat.

Apropos Aussamen: ihre Samenkapseln sehen sehr hübsch aus; ich werde bei Gelegenheit auch von ihnen mal eine Abbild nehmen (ja, vieles ist noch näher zu beleuchten).

Die bizarre Samenkapsel der „Jungfer-im-Grünen“

Echte Kamille

Echte Kamille (14. Juni 2014)

Echte Kamille (14. Juni 2014)

Ihr seht, sie steht noch in dem Eimer, in dem ich sie von unserem Balkon in Berlin mitgebracht habe – und blüht doch prächtig, oder?

Einige „Unkräuter“ mag ich, z. B. die Echte Kamille. In meines Vaters Äckern müssen Millionen ihrer Samen geschlummert haben; wenn eine kleine Stelle einmal von Herbiziden (Pflanzenvernichtungs- bzw. Unkrautbekämpfungsmitteln) unberührt blieb, war alles weiß von ihren Blüten – wir hätten einen Kamillenteeladen aufmachen können, soviel Kamille überwucherte alles.

Aus Liebe zu ihr lasse ich auch hier und dort eine Pflanze in meinen Beeten ihrer Bestimmung nachgehen. Sie im Zaum zu halten, ist (noch) kein Problem für mich, noch ist mein Gartenland überschaubar.

Kartoffel

Kartoffel (22. Juni 2014)

Kartoffel (22. Juni 2014)

Vielleicht wird sich der eine oder andere beim Namen „Kartoffel“ gedacht haben, er habe sich verlesen – oder ich habe mich in der Rubrik vertan; aber ich denke, dass der Anblick dieser Blüten ihn eines Besseren belehrt hat, und er nun versteht, warum diese Pflanze in den ersten Jahren ihres Bekanntseins in Europa mehr als Zierpflanze denn als Nahrungsmittel angebaut wurde.

Diese wunderschönen Blüten gehören zur Kartoffelsorte „Blauer Schwede“. Das ist doch doppelt schön, oder? Fette Kartoffeln und hübsche Blüten, was will man mehr! (Übrigens blühen fast alle meine Kartoffeln noch; die modernen Sorten werden ja so gezüchtet, dass sie das nicht mehr tun)

Königskerze

Königskerze mit vier Kurzen davor (6. Juli 2014)

Lange Königskerze mit vier Kurzen davor (6. Juli 2014)

Vier Prachtburschen – und dazu ein Prachtexemplar einer Prachtkönigskerze.

Ich weiß nicht mehr, ob sie mit meiner Hilfe dort vorn an den Zaun gekommen sind, oder ob sie sich selbst diesen perfekten Ort gesucht haben? Ich weiß nur, dass einige Exemplare mitten in meinen Beeten standen! Natürlich war ich selbst daran schuld; ich hätte sie ohne große Mühe beseitigen können – so wie ich das im letzten Jahr mit den unzähligen Sämlingen dieser Pflanze in meiner Spargel-Jungpflanzenanlage getan habe, aber im ersten Jahr meiner Wirtschaft habe ich noch alles Unbekannte wachsen lassen (um es kennenzulernen), u. a. ein paar Königskerzen.

Zwei, drei Exemplare habe ich aber auch an den Zaun versetzt, das weiß ich noch. Und ein, zwei davon dürften in 2013 dort auch hochgekommen sein – und ihre extraordinären Blütenstände allen Vorübergehenden gezeigt haben.

Ich hoffe, sie bleiben mir erhalten. Ich muss hoffen; denn Königskerzen sind zwei-jährig, was bedeutet, dass man sie immer wieder neu ziehen muss: im 1. Jahr bilden sie nur eine kräftige Wurzel und einen kräftigen Blätterkranz am Boden aus und erst im 2. Jahr treiben sie ihre mächtigen Blütenstände in die Höhe; aber ich weiß ja jetzt, wie ihre Keimlinge aussehen, ich muss es nur schaffen, sie rechtzeitig an ihren Bestimmungsort zu versetzen.

Die Schwarze Königskerze (die übrigens auch gelb blüht), hat sich ebenfalls aus eigenem Antrieb in meinen Garten begeben; sie steht direkt hinter den Prachtburschen.

Kornblume

Kornblume am 30. Mai 2014

Kornblume am 30. Mai 2014

Kommt man in den Garten vom vorderen Eingang her, dann wollte ich die Blumenrabatte an der linken Seite mit einjährigen Pflanzen besetzen, denn dort gab es eine größere, recht kahle Stelle, die danach rief, als Brachland behandelt zu werden. Meine Frau streute dort 2012 den Inhalt eines Tütchens mit „Wildblumenmischung“ aus, von der mir aber nur die Ringelblumen zusagten.

Im nächsten Jahr streute ich dort die Samen des Seidenmohns aus, den ich in unserem vorherigen Garten in Fürstenberg gesammelt hatte; dazu Kornblumen, Kornrade, Kamille und Vogelwicke. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte auch noch Roggen ausgesät. Ich wollte gern die Flora eines Getreidefeldes in meinem Garten sehen.

Ein oder zwei Kornblumen haben dann 2014 tatsächlich zwischen üppigem Seidenmohn und Vogel-Wicke für mich geblüht. Mal sehen, was in diesem Jahr wieder aufläuft.

Krokus

Krokusse am 8. März 2014

Krokusse am 8. März 2014

Ich bin während des Winters nur zweimal im Garten: einmal im Januar, um nach dem Rechten zu sehen, ein zweites Mal Anfang März, um die Obstbäume zu beschneiden; deshalb sehe ich die Frühblüher nur durch Zufall, wie diese Krokusse zum Beispiel. Ein paar davon haben die Vorbesitzer im Garten verteilt, wie ich im letzten Jahr beim Obstbaumschnitt feststellen konnte.

Davon könnten ruhig mehr da sein; aber das wäre nun meine Aufgabe. Ich weiß aber leider nicht einmal, wann ich das machen sollte. Unter dem Kirschbaum wäre noch viel Platz.

Übrigens habe ich bei der Beschäftigung mit „Krokussen“ den Safran entdeckt, der zu dieser Gattung zählt; er soll auch in unseren Breiten lebensfähig sein – und erst im Oktober blühen. Da bin ich zwar auch kaum noch „draußen“, aber dafür könnte ich die Pollenfäden, den Safran, ernten. Na, mal sehen.

Kronen-Lichtnelke

Kronen-Lichtnelke (13. Juni 2015)

Kronen-Lichtnelke (13. Juni 2015)

Ich hatte sie schon einmal wahrgenommen, im letzten Jahr (2014) aber verloren geglaubt; vielleicht hat sie auch nicht geblüht oder ich habe im entscheidenden Augenblick (Wochenende) nicht so genau hingesehen.

Nun ist sie wahrgenommen, wertgeschätzt und dokumentiert. Sie hält sich selbstständig im Eingangsbereich zwischen den Pflastersteinen und sucht sich dort ihr zusagende Plätzchen. Soll sie doch!

Großes Löwenmaul (Löwenmäulchen haben wir es genannt)

Löwenmäulchen (Mai 2014)

Löwenmäulchen (Mai 2014)

Löwenmäulchen Oktober 2013

Löwenmäulchen Oktober 2013

So wie auf dem oberen Bild sah das Löwenmaul aus, das wir Spätsommer 2012 im Baumarkt in Angermünde erstanden und in das schmale Beet vor der Werkstatt gesetzt hatten. Dort sollten vor allem niedrige Pflanzen vegetieren, die uns nicht den Blick oder den Vorbeigang versperren sollten.

Wir ließen es blühen und Samen verstreuen und waren dann ein Jahr später freudig überrascht, wie viele Farben ein rosa Löwenmäulchen in sich tragen kann: von weiß über gelb bis orange reichte die Farbpalette (2. Bild).

Auch dieses bunte Völkchen darf überall, wo es will, seine Wurzeln schlagen, selbst in schmalsten Ritzen, halb unter Regentonnen. Es blüht ja zumeist nur ein Jahr.

Löwenzahn

Löwenzahn am 22. April 2014

Löwenzahn am 22. April 2014

Löwenzahn? Ist das nicht ein schreckliches Unkraut, das jeder Gärtner zum Kuckuck wünscht?

Ja, das stimmt. Auch ich zupfe und steche jede Pflanze aus meinen Beeten, derer ich ansichtig werde. Aber. Aber ein blühender Rasen gefällt mir eben weitaus mehr als ein steriler, gras-grüner; deshalb zählt der Löwenzahn bei mir zeitweise zu den Blumen.

Leider verpasse ich durch meine Wochenendtätigkeit zu oft, seine Verwandlung in eine Pusteblume zu verhindern. Das stört nicht nur meine Nachbarn, sondern auch mich selbst.

Geflecktes Lungenkraut

Lungenkraut 1. April 2014

Lungenkraut 1. April 2014

Meine Vorgänger haben einige dieser kleinen, unscheinbaren Pflänzchen im Garten verbreitet (oder haben sie das selbst getan; das tun sie nämlich gern).

Meine Frau mag sie nicht, da sie nur noch die fleckigen Blätter sieht, wenn sie im Hochsommer kommt; sie sieht nicht die wunderhübschen, rosa-hellblauen Blüten, die eine wichtige Nahrungsquelle für Hummelköniginnen sind; denn es blüht noch wenig, wenn das Lungenkraut schon blüht. Aus diesem Grunde mag ich es.

Maiglöckchen

Nachdem ich sie nach Jahren zuerst auf einem Foto entdeckt, dann später einmal nach der Blüte ausfindig gemacht, am 19. Mai 2017 endlich fotografiert hatte, erhält diese wohl-duftende Pflanze heute, am 8. Juni 2018 endlich den ihr gebührenden Platz in meiner Blütenpflanzen-Übersicht.

Maiglöckchen am 19. Mai 2018

Sie überzeugt nicht mit Blütenpracht, sondern eher mit ihrem Duft und den kräftigen, den Boden dicht bedeckenden Blättern.
Mittlerweile muss ich darauf achten, dass sie nicht mit ihren Rhizomen in den Bereich meiner Nutzpflanzen eindringt und deren Anbaufläche schmälert.

Rosen-Malve

Rosen-Malve (12. Juli 2014)

Rosen-Malve (12. Juli 2014)

Samen dieser Pflanze mit ihren herrlichen zart-rosa Blüten habe ich 1999 an einem Straßenrand westlich von Berlin eingesammelt und seither ohne Probleme in meinen Blumentöpfen auf dem Balkon erhalten und vermehrt (sie haben sich sogar die Flächen vor unserem Haus zunutze gemacht, die nicht asphaltiert oder sonstwie versiegelt sind).

Ein paar Exemplare habe ich dann 2013 mit in den Garten genommen und auf den Zufahrtsweg zum Carport gepflanzt. Auf diesem Weg, der mit einer 30 Zentimeter hohen Schotterschicht aufgefüllt ist, wollte ich so etwas wie eine Wiese heranziehen. Ein paar meiner Wiesen-Wunsch-Pflanzen (Wiesen-Salbei, Wiesen-Storchschnabel, Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Platterbse, Wegwarte, Pastinak, Wilde Möhre, Leinkraut) sind dort auch angegangen, u. a. die Rosen-Malve.

Wie aber dieser Busch an seinen Platz gekommen ist, das wissen nur die Götter, die meinen Garten bewohnen. Aber er ist eine Wucht, auch wenn ich ihn ein wenig stutzen musste, um noch an meine Kräuter zu kommen; er versperrte nämlich den Zugang. Ein Exemplar ähnlicher Größe hat sich auch schon zu seinen Namensvettern, den Kultur-Rosen, gesellt.

Milchstern

Milchstern am 15. Mai 2014

Milchstern am 15. Mai 2014

Von Schnecken angefressene Blüten des Milchsterns

Von Schnecken angefressene Blüten des Milchsterns am 14. Mai 2022

Großaufnahme einer Blüte des Milchsterns

Im Zeichen der Sechs: Blüte des Milchsterns in Groß

So habe ich es ja am liebsten: Eine Blume wächst wild, wo sie will, ohne mein Zutun, genau an der richtigen Stelle. So ist es hier: Im Frühjahr, wenn noch keine Him- und Johannisbeeren die Flächen beanspruchen, breitet sich der Blütenteppich des Michsterns aus und vergeht dann vollständig, wenn ich zwischen den Beerensträuchern den „Unkraut“-Bewuchs eindämmen muss.

Die Zwiebeln des Milchsterns finden sich überall im Garten. Auch dank meines fleißigen Steckens. Ich bin gespannt, wie er sich im Rosenbeet entwickelt?

Minze

(Rundblättrige) Minze am 7. August 2014

(Rundblättrige) Minze am 7. August 2014

Diese Pflanze hat uns vor Zeiten ein kurzfristiger Mitbewohner hinterlassen, und nachdem sie einige Jahre auf dem Balkon überlebt hatte, setzte ich sie 2013 an einer freien Stelle neben dem Gartenweg aus.

Wie das mit Minzen so ist: sie breiten sich gern mit Hilfe ihrer ober- und unterirdischen Ausläufer aus. Diese hat es im letzten Jahr schon versucht, in den fetten Beetboden nebenan einzudringen. Ich konnte das nur mit Mühe verhindern. Sie erfreut aber zahlreiche Insekten im Spätsommer mit ihren zahlreichen Blüten.

Das tun die beiden anderen, die meine Stieftochter Nele einmal zum Kochen gekauft und die ich in den „Kräutergarten“ gesetzt hatte, nicht so reichlich; aber dafür duften und schmecken sie besser (vor allem frisch gepflückt in meinem morgendlichen Schwarztee).
Ihr Areal zu erweitern, versuchen aber auch diese.

Seidenmohn, Schlafmohn

Seidenmohn 30. Mai 2014

Seidenmohn, 30. Mai 2014

Jetzt komme ich zu einem Höhepunkt meiner Pflanzenbiographie: Meinem wunderbaren Seidenmohn.

Ein wenig Wunder ist schon dabei, das werdet Ihr sehen, wenn ich Euch die Geschichte dazu erzähle: Ich bin dieser Pflanze zum ersten Mal auf einer Wanderung mit einem früheren Freund im französischen Jura begegnet. Wir hatten gerade das Dorf Pupillin durchquert, als wir auf einen offenen Garten stießen, der von diesen Pflanzen hauchdünn eingezäunt wurde. Eine derartige Fülle von Farbvarianten von weiß bis rot hatte ich noch niemals gesehen (wer einen Eindruck davon bekommen möchte, schaue sich diese Galerie von Seidenmohn-Blüten an: entzückend!). Ich stopfte mir die Taschen mit Samenkapseln voll und brachte diese heil nach Berlin. Das muss 1997 gewesen sein.

Dort lagerten sie ein paar Jahre im Schrank. 1999 pachtete ich dann mit meiner damaligen Freundin ein waldiges Grundstück am Kleinen Buckowsee. 2002 hatte ich ein kleines Beet soweit von Grassoden und Baumwurzeln befreit, dass ich ans Säen denken konnte: Mein französischer Seidenmohn konnte sich zeigen. Und das tat er! So wunderbar wie ich ihn in Erinnerung hatte. Leider nur einen Frühsommer lang, dann war das Beet kein Beet mehr. Irgendwie gingen die geernteten Samen verloren. Ich habe lange um sie getrauert.

2009 kauften mein Schwager und seine Frau ein Haus mit einem großen Garten in Fürstenberg/Havel und boten uns an, diesen Garten mit ihnen zu nutzen. Der Garten am Kleinen Buckowsee war längst verwildert und innerlich aufgegeben, so dass wir die Möglichkeit eines neuen, gemeinsamen, komfortablen Wochenendgartens freudig annahmen.

Ich durfte mir an der schönsten Stelle des Gartens zwei Beete anlegen. Das war schon schön, aber jetzt kommt noch das „Wunder“: Im nächsten Frühjahr entdeckte ich kleine Pflänzchen, die kleinen Mohnpflänzchen ähnelten. Ich ließ aus Neugier einige davon wachsen, und… jetzt wisst Ihr es schon: Es war Seidenmohn!

Ihr Farbenspiel war begrenzt, aber es bildeten sich im nächsten Jahr neue Varianten.

Die Samen dieser Pflanzen entführte ich dann in den Zützener Winkel und streute sie dort aus.
Im ersten Jahr ertrank ein Großteil in riesigen Regenbecken; ein kleinerer Teil konnte aber noch Samen bilden und verteilen. Das Ergebnis zeigt das obige Bild.

Mittlerweile weiß ich auch, dass man Seidenmohn noch kaufen kann, dass mir also vor einer Zukunft ohne ihn nicht bange sein muss.

Schlafmohn (22. Juni 2014)

Schlafmohn (22. Juni 2014)

Diese ansehnlichen Pflanzen sind anscheinend in jedem Gartenboden vorhanden; aber nur, wenn sie in größeren Mengen auflaufen, haben einige die Chance, den Schneckenschlünden zu entgehen und ihre Blüten der Welt zu präsentieren. Wenn möglich, lasse ich immer einige von ihnen zur Blüte kommen und meinen Gartenboden mit ihren Samen anreichern.

Narzisse

Narzissen (u. a. Osterglocken) am 13. April 2014

Narzissen (u. a. Osterglocken) am 13. April 2014

Auch die Pflanzengruppe der Narzissen (Osterglocken), die in einem sehr frühen Stadium meines Gartenjahres ihre Reize zeigt, habe ich bisher nur oberflächlich wahrgenommen. Eher nehme ich sie im Sommer wahr, wenn ich beim Einsetzen oder Entfernen von anderen Pflanzen auf ihre Speicherorgane, ihre Zwiebeln, stoße. Ihre genauen Standorte, die das obige Bild sehr gut zeigt, habe ich noch nicht kartiert. Alle wurden von den früheren Eigentümern des Gartens in den Boden gebracht.

Roter Nelkenwurz

Roter Nelkenwurz (23. Mai 2014)

Roter Nelkenwurz (23. Mai 2014)

Dieses Pflänzchen blüht hier und da zurückhaltend zwischen anderen Pflanzen; es überzeugt durch seine bescheidene und unaufdringliche Art.

Pfingstrose

Pfingstrose (8. Juni 2014)

Pfingstrose (8. Juni 2014)

Sie sind ohne Zweifel großartig mit ihren großen Blüten und ihrem großen Farbspektrum, aber aus einem mir unbekannten Grund liebe ich sie nicht entsprechend (vielleicht weil sie den Insekten zu wenig bieten). Dabei brauchen sie viel Aufmerksamkeit und Pflege.

Vielleicht wächst die Zuneigung zu ihnen aber von jetzt an im gleichen Tempo, in dem sich diese Pflanzen zu ihrer beeindruckenden Größe entwickeln: sehr, sehr langsam. Und vielleicht erzähle ich auch davon später mehr.

Phlox

Hoher Staudenphlox am 12. Juli 2014

Hoher Staudenphlox am 12. Juli 2014

Dieses Bild zeigt meine üppigsten Phlox-Büsche, die sich trotz einer leichten Verseuchung mit Giersch im Wurzelbereich und aufdringlichen Nachbarpflanzen bisher bestens gehalten haben. Das sollen sie auch weiter tun, vor allem, seit ich weiß, dass sie auch für Insekten nützlich sind und Samen produzieren können.

Ährige Prachtscharte

Ährige Prachtscharte 12. Juli 2014

Ährige Prachtscharte 12. Juli 2014

Diese schöne und bei Schmetterlingen beliebte Pflanze habe ich erst in meinem Garten zum ersten Mal gesehen; kennengelernt habe ich sie noch später. Im letzten Jahr habe ich meine Gartenbücher nach den Namen meiner Pflanzen durchforstet; dabei bin ich auch auf die Prachtscharte gestoßen.

Obwohl sie auf der falschen Seite des Weges wächst, dort, wo die einjährigen Pflanzen ihr Verbreitungsgebiet haben sollen, dürfen sich ruhig mehr Individuen dieser Art in meinem Garten breit machen.

Leichtlin-Prärielilie

Mein Exemplar der Leichtlin-Prärielilie am 16. Mai 2015

Mein Exemplar der Leichtlin-Prärielilie am 16. Mai 2015

Die Prärielilie ist mir zwar schon aufgefallen, aber ich hatte von ihr bisher noch kein einziges Portraitfoto geschossen; deshalb konnte ich ihr bisher noch nicht sicher einen Namen zuordnen.

Ich muss gestehen, dass ich mich mittlerweile wirklich freue, dass die Vorbesitzer so viele Blumen im Garten ausgesetzt haben; es ist schön und interessant, sie alle kennenzulernen. Vielleicht werde ich ja eines Tages auch noch ein Blumenliebhaber und mich nur noch ihnen widmen, mich ganz der Komposition dieser farbigen Geschöpfe hingeben, meinen Garten in ein ganzjähriges Blütenmeer verwandeln, nicht mehr arbeiten, um zu essen, sondern essen, um das Leben zu genießen. Wer weiß?

Purpurglöckchen

Purpurglöckchen (6. Juli 2014)

Purpurglöckchen (6. Juli 2014)

Ein kleines, unscheinbares Pflänzchen, das in zwei, drei Exemplaren auf dem Grundstück verteilt sein Dasein fristet. Hier vor der Werkstatt, zwischen Löwenmäulchen und Steppensalbei, kommt es am besten zur Geltung, finde ich.

Ringelblume

Ringelblumen (12. Juli 2014)

Ringelblumen zwischen Kartoffeln und Erbsen (12. Juli 2014)

Strahlen sie nicht fast so grell wie die Sonne?!

Ringelblumen sind Lichtblicke im grünen Dschungel, dabei unkompliziert und pflegeleicht. Sie werfen genug Samen ab, so dass man sich kaum um den Fortbestand ihrer Art sorgen muss. Nur die Farbauswahl ist nicht so leicht: Bei mir müssen sie in kräftigem Gelb und ebensolchem Orange erstrahlen; das sieht man aber erst, wenn sie schon den größten Teil ihres Lebens hinter sich haben.

Außerdem erinnern mich Ringelblumen an die Besuche bei meinen Großeltern in Duisburg-Großenbaum: Dort beleuchteten einige Exemplare meines Erachtens sogar Anfang Dezember, zu Nikolaus, noch den Garten.

Ringelblumen sollen, so lange ich den Garten nutze, Heilsalbe für meine Seele sein.

Kultur-Rose

Alle meine Rosen am 28. Juni

Alle meine Rosen am 28. Juni

Die Rosen erhalten auf jeden Fall einen Sonderbericht; deshalb hier nur das Wichtigste: Alle meine Rosen standen ehemals in den Blumenrabatten rings um die Beete im Vorgarten. Ihre vormaligen Pfleger*innen hatten sie dort wie alle anderen Stauden an ihren individuellen Plätzen streng beaufsichtigt und ihnen das Lebensnotwendige zukommen lassen. Feind und Freund wurde ihnen vom Leib gehalten.

Als sie aber nun von diesen Beschützern verlassen und in meine Obhut übergeben wurden, schwante ihnen nichts Gutes: Ihre solitäre Existenz war bedroht, vorerst nicht von meinem Spaten, sondern von allerhand anderen krautigen Kreaturen, die ihnen auf die Pelle rückten.

Ich glaube, nachdem sie den ersten Schock über ihre Umsiedlung verdaut hatten, sind sie heute mit ihrem Standpunkt durchaus zufrieden; denn ich kümmere mich hier wirklich intensiv um sie – und ich nehme sie wirklich intensiv dort wahr, da ich viele Male am Tage an ihnen vorüber gehe.

Ich bin mittlerweile fast als Rosenliebhaber zu bezeichnen.

Breitblättrige Platterbse

Breitblättrige Platterbse (28. Juni 2014)

Breitblättrige Platterbse (28. Juni 2014)

Ich sehe auf dem Bild zum ersten Mal, wie viele Blüten diese prächtige Pflanze hat!

Ja, ich nehme mir im Sommer nicht genügend Zeit, all die Schönheiten des Gartens in mich aufzunehmen; bestenfalls nehme ich sie kurz mit der Kamera auf. Doch nun nehme ich mir die Zeit und die sommerlichen Aufnahmen kommen mir dabei zugute. Nun genieße ich den Garten ein zweites Mal – auf etwas andere Weise und überbrücke damit ein wenig den Winter.

Salbei

Küchen-, Garten- Heil- oder Echter Salbei am 30. Mai 2014

Küchen-, Garten- Heil- oder Echter Salbei am 30. Mai 2014

Eigentlich hatte ich diese Pflanze als Gewürz in meinen Kräuterbereich gepflanzt; aber bei dieser Blütenpracht, die das Büschlein entfaltet, kann ich nicht umhin, es auch zu den Blütenpflanzen, den Blumen zu zählen. Es steht außerdem stellvertretend für Ysop, Thymian und Bergbohnenkraut, die ebenfalls mein Kräutergärtlein mit ihren Blüten verzieren.

Im Übrigen stelle ich bei Betrachtung des Bildes fest, dass ich die Maiglöckchen, die vom rechten Bildrand aus ins Beet hineinwachsen, noch gar nicht als Teil meiner Blütenpflanzen wahr genommen habe! Wie gut, dass ich alles bildlich festgehalten habe und es nun studiere!

Den auch noch vorhandenen Steppen-Salbei kann jeder vor der Werkstatt treffen, wenn er sich dem Purpurglöckchen dort nähert!

Vielblütiges Salomonssiegel

Vielblütige Weißwurz oder Vielblütiges Salomonssiegel am 18. Mai 2015

Vielblütiges Salomonssiegel oder auch Vielblütige Weißwurz am 18. Mai 2015

Auch das Salomonssiegel stand lange im Schatten meiner Hauptbeschäftigung, des Obst- und Gemüsebaus; aber es stand (und steht) auch im Schatten des großen Kirschbaums am Garteneingang.
In diesem Jahr wollte ich diesem Bereich etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und wenigstens eine Rasenmäherbreite des „Rasens“ unter dem Kirschbaum mähen; leider habe ich dabei eine der letzten drei Pflanzen dieser Art geköpft, so dass ich ihr Aussterben möglicherweise beschleunigt habe – bei der Auswanderung ist sie schon.

Mal sehen, ob ich sie noch zum Bleiben bewegen kann, wenn ich sie von nun an mehr hege und pflege.
Leider geht so mancher gute Vorsatz im Laufe des Jahres wieder verloren.

Schachblume

Schachblume am 19. April 2015

Schachblume am 19. April 2015

Schachblume in Weiß (25. April 2015)

Schachblume in Weiß (25. April 2015)

Auf dieses Blümchen bin ich erst im Frühjahr 2015 aufmerksam geworden; drei Jahre lang habe ich sie übersehen. Das ist der Vorteil, wenn man den Fokus einmal auf bestimmte Sachverhalte legt, wie z. B. die Blumen in meinem Garten.

Die Vorbesitzer haben zwei Varianten an drei verschiedenen Standorten im Garten verteilt: Die normale und die weiße Form.

Sie gefällt mir.

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen am 8. März 2014

Schneeglöckchen am 8. März 2014

In der Wiese habe ich es im letzten Jahr beim Obstbaumschnitt entdeckt! Ganz allein steht es da, ganz unbeachtet, ganz fern aller anderen Blütenpflanzen!

Wenn es sich zeigt, ist der Winter (so gut wie) vorbei. In meiner Kindheit wusste ich, wenn ich morgens auf dem Schulweg „im Gebüsch“ an ihnen vorbei kam, dass nun mein Geburtstag nicht mehr fern war.

Schnittlauch

Schnittlauch (30. Mai 2014)

Schnittlauch (30. Mai 2014)

Bei mir dient das Schnittlauch auch mehr als Blütenpflanze denn als Küchengewürz; deshalb nimmt es auch im Garten immer mehr Raum ein. Nach der Blüte (und dem Liebesspiel mit den Insekten) folgt unweigerlich der Samenerguss.

Schwertlilie

Drei Arten (bzw. Sorten) der Schwertlilie habe ich bisher entdeckt. Eine hat sich dazu noch im Folientunnel ins Leben gerufen; sie wird demnächst einer Umsiedlungsaktion unterliegen. Diese hat die gelbe schon hinter sich. Sie stand als gewaltiger Busch am Zufahrtsweg zum Carport, direkt neben einem Johannisbeer-Hochstamm. Ich teilte den Wurzelstock rücksichtslos mit dem Spaten und bot den Einzelstücken einen Platz am Zaun als neue Heimstatt an. Zähneknirschend (ja, ich habe es gehört!) nahmen sie ihn an und zeigen mir seitdem mit nachlässigem Wachstum ihre Missbilligung.

Ich bin aber bereit, weitere Schwertlilien einwandern zu lassen; besonders eine violette hätte ich gern.

Seifenkraut

Seifenkraut, 12. Juli 2014

Seifenkraut, 12. Juli 2014

Das Seifenkraut ist eine Wald- und Wiesenpflanze, die bestimmt nicht von den Vorbesitzern dort angesiedelt wurde; aber es setzt sich ganz gut gegen die an dieser Stelle (und allen anderen Stellen) nicht gewünschte Quecke  durch. Dazu kommt, dass ich einen solchen großen, weißen Klecks für einen Hochsommergarten passend finde; deshalb darf er auch noch weiter wuchern (was er nämlich mit seinen unterirdischen Rhizomen ungeniert tut).

Einjähriges Silberblatt

Einjähriges Silberblatt am 4. Mai 2015

Einjähriges Silberblatt am 4. Mai 2015

Das Silberblatt oder die Mondviole wollte ich von Anfang an gern im Garten beherbergen, weil mir ihr wunderschöner Samenstand schon immer gefallen hat.

In einem Jahr habe ich versucht, zwei kleine Pflänzchen einzubürgern, die ich vor Ort auf dem Weg zum Bäcker unter einer Hecke entdeckt hatte; doch die Schnecken kannten keine Gnade.

Diese prächtige (sowie eine kleinere) Ausgabe der Mondviole, die ich als Samen eingeschleppt habe, wurden von ihnen im letzten Jahr aber verschont. Sie haben sie wachsen lassen, so dass sie mich nun mit ihren Blüten und Samenständen erfreuen kann.
Die Samen habe ich übrigens auf einem unserer ausgiebigen (winterlichen) Sonntagsausflüge in der Stadt auf einer wilden Gartenabfallablagerung entdeckt und mitgenommen.

Nun muss ich nur noch hoffen, dass ein gütiges Schicksal sie alljährlich diese Geschichte (die vom Wachsen und Werden) wiederholen lässt.

Sonnenhut

Meine Schwiegermutter mit und ohne Sonnenhut (ja, das ist logisch!) am 1. August 2014)

Meine Schwiegermutter mit und ohne Sonnenhut (ja, das ist logisch!) am 1. August 2014

Der Sonnenhut ist auch eine prachtvolle Staude, die es mir angetan hat. Er blüht ziemlich spät im Sommer, ist eine gute Bienenweide (zumindest zieht er Bienen zahlreich an), hat ein leuchtendes Gelb, wird groß, ist robust, immun gegen Schneckenfraß und breitet sich dazu noch ungehemmt aus, wenn man ihm nicht rechtzeitig die Samenstände wegnimmt (man beachte diesbezüglich das Bild einmal genauer: nur der große Busch rechts von meiner Schwiegermutter ist echt, alle anderen sind Kopien desselben).

Spinnenblume

Spinnenblume am 30. Juli 2016

Diese merkwürdige Pflanze gab es schon bei meiner Ankunft im Zützener Winkel; ihre spinnigen Blüten fand ich nicht gerade ekelig, aber was dann kommt (würde meine Mutter sagen). Mit einem Wort: Ich verhielt mich ihr gegenüber penetrant ignorant. Das quittierte sie mit einem kompletten Rückzug – was ich dann allerdings übertrieben fand.

Fast hatte ich sie schon vergessen; doch bei der Entfernung eines der beiden Blumenrabatten längs des Eingangsweges muss ich wohl ein paar Samen zum Keimen angeregt haben: Zwischen Buschbohnen und Sellerie fand ich ihre Keimlinge im Frühjahr und ließ sie den Sommer über gewähren. Und sie ließen mich sie lieben lernen.

Stockrose

Stockrosen (23. August 2014)

Stockrosen (23. August 2014)

Zu dieser innig verehrten Pflanze sage ich hier gar nichts, sondern verweise leichten Herzens auf ihre ausführliche Einzeldarstellung. Nur soviel: Das Bild zeigt die selbsttätige Vermehrung der Stockrosen aus dem Hintergrund am Standort einer ehemaligen Hecke und jetzigen Aprikosen-Kultur.

Breitblättriger Strandflieder

Unbekannt Juli 2013

Breitblättriger Strandflieder im Juli 2013

Meine Freundin Janna hat diese Pflanze gleich im ersten Jahr korrekt erkannt und benannt; aber ich habe damals „Schmetterlingsflieder“ abgespeichert – und da ich jenen kannte und als stark abweichend von diesem hier in Erinnerung hatte, war er bis heute „ohne Namen“. Erst die heutige Recherche, die ich mit „Schleierkraut“ begann, hat den Irrtum aufgeklärt und der sommerlich üppigen Pflanze zu ihrem wahren Namen auch in meinem Kopf verholfen.

Storchschnabel

Was ich weiß, ist, dass der Storchschnabel direkt vor der Terrasse, der auf dem Grabhügel des Hundes unserer Vorgänger steht, stark und aromatisch nach Geranie duftet, dass dieser somit sehr wahrscheinlich als Balkan-Storchschnabel bezeichnet werden darf.

Balkan-Storchschnabel auf dem Grabhügel des Hundes der Vorbesitzer*in (15. Mai 2014)

Balkan-Storchschnabel auf dem Grabhügel des Hundes der Vorbesitzer*in (15. Mai 2014)

Aber dieser hier? Dieser hier muss noch weiter erforscht werden; er wächst übrigens noch an unserem ehemaligen Waschplatz in der Blumenrabatte am Mittelweg.

Balkan-Storchschnabel (30. Mai 2014)

Balkan-Storchschnabel (30. Mai 2014)

Was ich darüber hinaus sicher weiß, ist, dass die Storchschnabelgewächse im Carport-Weg Wiesen-Storchschnäbel genannt werden dürfen; sie sind von mir dort eingesetzt worden und eindeutig Nachfahren jener Pflanzen aus der Gegend von Torgau/Elbe, denen ich im Jahre 2001 bei einer Rundfahrt mit meinem Vater dortselbst einige Samen entwendet habe; diese wiederum sind auf meinem Balkon gekeimt und haben sich seitdem dort erhalten und sogar vermehrt.

Wiesen-Storchschnabel (12. Juli 2014)

Wiesen-Storchschnabel (12. Juli 2014)

Liebhaber und Geliebte am 1. Juli 2016

Gelbe Taglilie

Gelbe Taglilie (30. Mai 2014)

Gelbe Taglilie (30. Mai 2014)

Früher stand unter dem Wasserhahn, der auf dem Bild zu sehen ist, eine Wassertonne, weshalb mich die schilf-artigen Blätter der Taglilie an eine sumpfige Stelle denken ließen; außerdem habe ich sie aus diesem Grund lange für eine gelbe Schwertlilie gehalten.

Nun ist sie durch diesen Bericht zumindest als Taglilie anerkannt worden; mehr aber auch nicht: Über ihre Standortansprüche, ihre notwendigsten Pflegemaßnahmen und ihre Fortpflanzungsstrategien bin ich weiterhin unzureichend informiert. Trotzdem wünsche ich ihr ein langes Leben (auch an dem anderen Standort, den sie im Garten einnimmt).

Tränendes Herz

Tränendes Herz (2. Mai 2014)

Tränendes Herz (2. Mai 2014)

Welch ein bezaubernder Name! Schon allein aus diesem Grund soll sie mich alle Frühjahre daran erinnern, dass auch traurige Momente ihre Schönheit und Wichtigkeit haben.

Genau wie die Fuchsie war sie mir eigentlich nur als Bewuchs trauriger Blumenschalen bekannt – und hatte deshalb zu Anfang keinen leichten Stand bei mir; doch mittlerweile habe ich mich an sie gewöhnt und werde sie zusammen mit Fuchsie und Hortensie gewähren lassen.

Trollblume

Trollblume am 15. Mai 2014

Trollblume am 15. Mai 2014

Dieser kleine, gelbe Kugelbusch, der direkt vor der Eingangstür zum Haus steht, ist mir, glaube ich, schon bei unserem ersten Besuch des Gartens aufgefallen, bei seiner Besichtigung Ende April 2012. Ich habe ihn auch gleich den Hahnenfußgewächsen zuordnen können; aber als Trollblume habe ich ihn erst bei den Recherchen zu diesem Beitrag identifiziert. Und damit bin ich vollauf zufrieden.

Tulpen

Merkwürdigerweise – muss ich sagen – gibt es nur sehr wenige Tulpen in meinem Garten; in fast allen umliegenden Gärten sind sie im Frühjahr massenhaft zu sehen.

Ob die Vorbesitzer diese Pflanzenart nicht geschätzt haben?

Ich mag ihren Farbenreichtum, ihre Farbenvielfalt außerordentlich – und als mir neulich eine Firma ihren Tulpenkatalog zukommen ließ, hatte ich die Idee, jedes Familienmitglied zwei, drei Sorten aussuchen zu lassen, um meinen Garten mit Tulpen anzureichern.

Na, vielleicht führe ich die Idee in diesem Jahr aus, wenn der Katalog noch einmal kommt. Es sind definitiv zu wenig Tulpen im Garten!

Grönland- oder Labrador-Veilchen

Ein Grönland- oder Labrador-Veilchen am 19. April 2015 an einem selbst gewählten Ort

Ein Grönland- oder Labrador-Veilchen am 19. April 2015 an einem selbst gewählten Ort

Heute, am 11. Mai 2015 trage ich dieses Pflänzchen in meinen „Blüten-Atlas“ nach; anhand seiner violett gefärbten Blätter konnte ich seinen Namen mit Hilfe einer Suchmaschine im Internet ausfindig machen: Als Veilchen hatte ich es selbst schon von Anfang an identifiziert.

Ich hätte zwar lieber europäische Veilchen in meinem Garten, aber zur Not tut es auch dieses amerikanische; denn auch dieses erinnert mich an ein Lieblingsgedicht, an

„Er ist’s“ von Eduard Mörike:

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab‘ ich vernommen!

Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht (2. Mai 2014)

Vergissmeinnicht (2. Mai 2014)

Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht (25. April 2015)

Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht (25. April 2015)

Dein Name ist mir Befehl, Du süßes, kleines Ding! Niemals werde ich Dich vergessen! Du darfst Dich überallhin verbreiten! Fülle nur jede Lücke in den Blumenbeeten mit Deinem Himmelblau!

Vogel-Wicke

Vogelwicke (22. Juni 2014)

Vogelwicke (22. Juni 2014)

Die Vogel-Wicke hat sich auch über ein Jahrzehnt auf meinem Balkon erhalten. Immer wieder ist sie in irgendeinem Topf erschienen und durfte alles in ihrer Nähe stehende überranken, so auch letztes Jahr in meinem „Getreidefeldstreifen“. Ich hatte im Vorjahr ein paar Samen vom Balkon dort ausgestreut, denen letztlich ein kleines Pflänzchen entstiegen war.

Wegwarte

Wegwarte (30. Juni 2013)

Wegwarte (30. Juni 2013)

Dieses mannshohe Exemplar hat sich aus ein paar Samen entwickelt, die ich im Jahr zuvor an dieser Stelle ausgesät hatte, um ein paar Wegwarten für meinen „Wiesenweg“ zum Carport heranzuziehen. Wie so oft konnte ich es im Frühjahr dann nicht über’s Herz bringen, dem Rest einfach das Leben zu nehmen. So hat mir dieser Busch zwar etwas Platz für den Anbau von Obst & Gemüse genommen, aber mich mit seinem Blütenreichtum, der sich nur am Vormittag den Insekten hingibt, reichlich entschädigt.

Im Herbst 2013 habe ich ihn dann doch noch vom Beet geräumt; ihm aber zwei Plätze am Garteneingang verschafft, damit er dort die Vorübergehenden als Gartenpflanze beeindrucken kann.

Zottiges Weidenröschen

Zottiges Weidenröschen (12. Juli 2014)

Zottiges Weidenröschen (12. Juli 2014)

Diese Pflanze wächst in den umliegenden Sumpfgebieten reichlich. Dort, wo sie auf dem Bild sichtbar ist, in der Hecke zu Nachbar U., habe ich sie 2013 zuerst entdeckt – und geschont. Mir gefallen ihre großen, rosa Blüten.

Mittlerweile hat sie sich unter der Hecke hervorgewagt und auch schon einen neuen Standort erobert: Zwischen dem Phlox hinter dem Kräuterbeet.

Es wird der Moment kommen, an dem ich eingreifen muss, um ihr Verbreitungsgebiet einzuschränken. Ich will ja meinen Garten als Garten behalten und ihn nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzen – wie das im angrenzenden Nationalpark versucht wird.

Bald vom Winde verweht: Aufgeplatzte Schote des Zottigen Weidenröschens (27. Juli 2016)

Großblütiger Ziest

Großblütiger Ziest (30. Mai 2014)

Großblütiger Ziest (30. Mai 2014)

Den Namen dieser Pflanze musste ich auch erst erforschen, da sie mir bis zur Übernahme des Gartens gänzlich unbekannt war; aber sie konnte gleich einen Platz in meinem Herzen erobern – und auch schon den einen oder anderen im Garten. Ja, sie darf das.

Yucca

Yucca alias Fädige Palmlilie (28. Juni 2014)

Yucca alias Fädige Palmlilie (28. Juni 2014). Im Vordegrund die „Jakobs- oder Himmelsleiter“

Die Fädige Palmlilie passt eigentlich nicht in meinen „verwilderten“ Garten. Ich glaube sie braucht gepflegtere Gartenanlagen.
Sie stammt aus ziemlich trockenen Gebieten im Osten der USA, besiedelt naturgemäß also eher Wüsten und Steppen. Solche Gebiete sind nur karg mit Pflanzen bedeckt. Jede große Pflanze, die dort überleben kann, ist zumeist ein Solitär, eine Einzelpflanze.

So ähnlich sind auch die Gärten angelegt, in denen die Yucca Eindruck schinden kann: Wüsten-ähnlich, mit viel Kies und Steinplatten.

Ich fürchte in meinem Dschungelgarten wird sie nicht lange überleben können; aber noch gedeiht sie. In diesem Jahr hat sie drei ihrer riesigen Blütenstände in den Himmel gehoben, nachdem sie im letzten Jahr sich wohl erst an die neuen Zustände gewöhnen musste und keine Blüte gezeigt hat; vielleicht blüht sie aber auch nur jedes zweite oder dritte Jahr.

Noch Unbekannte

Unbekannt Weiß (23. Mai 2014)

Unbekannt Weiß (23. Mai 2014)

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